Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - P313
DOI: 10.1055/s-0031-1278591

Biobanking und Networking in der Geburtshilfe

L Küssel 1, J Wild 1, H Zeisler 1
  • 1Univ. Klinik für Frauenheilkunde, MedUniWien

Einleitung:

Viele offene Fragen in der Schwangerenbetreuung sind langfristig nur durch Vernetzung und internationale Kooperation zu beantworten. Eine der Voraussetzung dafür ist die Verfügbarkeit einer Biobank. Unter Rahmenbedingungen von festen Kooperationsstrukturen im Rahmen einer wissenschaftlichen Plattform soll dieses Konzept durch intensive überregionale Zusammenarbeit optimal umgesetzt werden.

Methoden:

Vorstellung der Biobank an der Univ. Klinik für Frauenheilkunde der Medizinischen Universität Wien und des Konzepts zur praktischen Realisierung der Studiengruppe Geburtshilfe.

Ergebnisse:

Unter Biobanken für die medizinische Forschung versteht man Sammlungen von Proben menschlicher Körpersubstanzen (z.B.: Zellen, Gewebe, Blut, Urin), die mit personenbezogenen Daten des Spenders verknüpft sind. Eine langfristig angelegte Biobank dient als Grundlage für noch nicht konkretisierte wissenschaftliche Studien und ist die Basis einer engen Kooperation von Forschung, Klinik und Industrie. Ausführliche Patientinnenaufklärung und die Erlangung eines Informed Consents ist die dafür wesentliche Grundlage. Ein entsprechendes Qualitätskontrollsystem zur Aufbewahrung und Verwaltung der Proben und Daten ist eine weitere essentielle Voraussetzung. Beim Persönlichkeits- und Datenschutz ist auf eine wirksame Kodierung zu achten.

Durch die Verwendung einheitlicher SOPs in Prozessen der Proben- und Datengewinnung und internetbasierter, standardisierter Datenverwaltung wird effizientes Arbeiten ermöglicht. Diese kompatiblen Proben- und Datensätze dienen als Grundlage für nationale sowie internationale wissenschaftliche Kooperationen.

Schlussfolgerungen:

Biobanken stellen zunehmend eine wichtige Voraussetzungen für die wissenschaftliche Forschung dar und ermöglichen heute das Sammeln und Vergleichen von biologischem Material und personenbezogener Daten in großem Umfang. Damit können Erkenntnisse erworben werden, die mit bisherigen Forschungsansätzen kaum zu erzielen waren.

Durch enge Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, Nutzung von gemeinsamen SOPs für Material- und Datengewinnung und Verwendung einer Web-basierten Datenbanklösung, soll wissenschaftliches Arbeiten in Zukunft effizienter gestaltet werden können.