Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - P215
DOI: 10.1055/s-0031-1278572

Gibt es einen Zusammenhang zwischen 25-Hydroxyvitamin D-Serumspiegeln und mammographischer Dichte?

L Richter 1, J Lohmaier 1, J Oezbaykondu 1, A Artmann 1, M Kiechle 1, V Seifert-Klauss 1
  • 1Frauenklinik und Poliklinik der TU München

Hintergrund: Hohe Brustdichte ist ein etablierter Risikofaktor für Brustkrebs.

In einigen Studien wurde berichtet, dass ein hoher Vitamin D-Spiegel im Blut mit einer geringeren Brustdichte assoziiert ist. Dieser Zusammenhang würde einen neuen Ansatzpunkt zur Prävention von Brustkrebs darstellen. In dieser Studie wurden der gemessene 25-OH-Vitamin D-Serumspiegel mit der Brustdichte von prä- und postmenopausalen Frauen verglichen.

Material und Methoden: Von September 2009 bis Juni 2010 wurden Frauen rekrutiert, die aufgrund einer klinischen Indikation eine Mammografie erhielten. Bei den Probandinnen wurden 25-OH-Vitamin D, Kalzium und Phosphat sowie Kreatinin im Serum bestimmt. Eine Befragung erfolgte mittels Fragebogen-gestützten Interviews zu reproduktiver Anamnese, Risikofaktoren für Brustkrebs, Ernährungsgewohnheiten sowie zu chronischen Erkrankungen. Die Brustdichte wurde in einer computergestützten 2-Ebenen-Mammografie von erfahrenen Radiologen nach der ACR-Klassifikation bewertet.

Ergebnisse: Von 1105 rekrutierten Frauen erhielten 981 eine Mammografie. Unter 423 prämenopausalen Frauen waren 294 mit 25-OH-Vitamin D-Mangel (<20ng/ml), die einen mittleren ACR-Wert von 2,77 im Vergleich zu den übrigen 129 prämenopausalen Frauen mit einem ACR-Wert von 2,64 hatten. Unter allen postmenopausalen Probandinnen (n=558) ergab sich ein ACR -Wert von 2,19 bei 25-OH-Vitamin D-Mangel (n=349) bzw. 2,27 bei normalen Vitamin D-Werten (n=209).

4% (n=28) aller Probandinnen mit erniedrigtem Vitamin D-Spiegel (n=643) sowie 18% (n=61) aller Frauen mit normalen Vitamin D-Werten (n=338) nahmen täglich ein Vitamin D-Präparat ein.

Für Frauen mit täglicher Vitamin D-Einnahme, war der ACR-Mittelwert 2,21 prämenopausal (n=14) und 2,31 postmenopausal (n=75). Ohne Vitamin D-Einnahme lag der mittlere ACR bei 2,75 für prämenopausal (n=399) bzw. bei 2,20 postmenopausal (n=444).

Schlussfolgerung: In dieser Querschnittsstudie war die mammographische Dichte nach ACR postmenopausal bei Frauen mit Vitamin-D Mangel niedriger als bei Frauen ohne Vitamin-D Mangel. Bei prämenopausalen Frauen war diese Assoziation umgekehrt.