Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - P206
DOI: 10.1055/s-0031-1278563

Entbindung im Intervall nach eklamptischem Anfall – ein Fallbericht

J Wild 1, L Küssel 1, H Zeisler 1
  • 1Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Abteilung für Geburtshilfe und fetomaternale Medizin, AKH Wien

Einleitung: Die Komplikationen der Präeklampsie sind mit einer sehr hohen Morbidität und Mortaliät vergesellschaftet.

Methodik: Wir berichten über einen Fall von schwerer Präeklampsie bei einer Erstgebärenden in der 25+0 SSW und dessen Management.

Fallkasuistik: Eine 26-jährige Patientin wurde in SSW 25+0 initial mit starken Kopfschmerzen und Blutdruckwerten von 225/130mmHg in einem auswertigen Krankenhaus vorstellig. Im Zuge der Erstbegutachtung kam es zu einem eklamptischen Anfall, in deren Folge die Patientin intubiert und intensivmedizinisch versorgt werden musste. Nach Stabilisierung der Patientin wurde diese antenatal an unsere Abteilung transferiert. Die Patientin zeigte klinisch und laborchemisch das Vollbild einer schweren Präeklampsie und das durchgeführte Schädel-MRT zeigte den hochgradigen Verdacht eines posterioren encephalopathischen reversiblen Syndroms (PRES). Kurz nach Betreuungsübernahme konnte die Patientin jedoch extubiert auf der Normalstation weiter betreut werden. Tägliche Dopplerkontrollen ergaben eine Zentralisationsneigung des Feten und eine IUGR konnte gesichert werden. In SSW 25+6 wurde im Ultraschall am linken Plazentarand eine Abhebung der Haftfläche beschrieben. In Zusammenschau aller Befunde sowie in Anbetracht des klinischen Zustands der Patientin sowie der stark eingeschränkten kindlichen Versorgung entschloss man sich in SSW 26+0 zu einer Schwangerschaftsbeendigung mittels Sectio.

Conclusio: Dieser Fall zeigt, dass bei schwerer Präeklampsie mit Eklampsie durch den Antenataltransport an ein Schwerpunktkrankenhaus ein schwangerschaftsverlängerndes Management möglich ist.