Untersuchung der Rolle des Pregnancy Zone Proteins in der gestörten Schwangerschaft

Einleitung: Das Pregnancy Zone Protein (PZP) gehört zur Familie der alpha2-Makroglobuline. Es übernimmt immunregulatorische Aufgaben indem es unter anderem als Proteinaseinhibitor fungiert, die Leukozytenmigration erleichtert und die IL-2-Produktion hemmt. Das PZP steigt im Verlauf der gesunden Schwangerschaft stark im Serum an. Innerhalb dieser Studie soll untersucht werden, ob die PZP Expression in der Abortplazenta sowie bei Gestationskrankheiten verändert ist und PZP damit eine Rolle in der gestörten Schwangerschaft spielt.

Material und Methoden: Humane Plazenten von gesunden Schwangeren (n=17), Patientinnen mit Spontanaborten (n=13) (SA), rezidivierenden Spontanaborten (n=13) (RSA), HELLP-Syndrom (n=7), Amnioninfektionssyndrom (n=6) (AIS) und Intrauteriner Wachstumsretardierung (n=7) (IUWR) wurden als Paraffinschnitte mittels Immunhistochemie untersucht. Die PZP Expression wurde mit einem semiquantitativen Score beurteilt.

Ergebnisse: Die Expression von PZP war im Synzytiotrophoblasten (ST) bei RSA signifikant vermindert während sich bei SA kein Unterschied im Vergleich zu gesunden Kontrollen fand. Bei Plazenten mit HELLP und AIS war PZP im extravillösen Trophoblasten ebenfalls signifikant herunterreguliert während im ST bei HELLP Plazenten die PZP Expression hochreguliert war.

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass PZP in Aborten und bei Gestationskrankheiten verändert exprimiert wird und somit eine Rolle in der gestörten Schwangerschaft spielt. Die inhibierte Expression von PZP insbesondere bei den RSA-Patientinnen deutet auf eine systemische Funktion dieses Proteins in der Plazenta hin. Funktionelle Untersuchungen zur Rolle von PZP bei Aborten sind Gegenstand zukünftiger Studien.