Geburtshilfe Frauenheilkd 2011; 71 - P112
DOI: 10.1055/s-0031-1278548

Untersuchungen zum Zytokinexpressionsmuster im Fruchtwasser gesunder Schwangerer und bei Patientinnen mit Amnioninfektionssyndrom

H Heidegger 1, T Weissenbacher 1, V Schultz 1, F Stumpfe 1, S Stotz 1, S Hofmann 1, C Kuhn 1, U Jeschke 1, K Friese 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe- Innenstadt, Klinikum der Universität München

Fragestellung:

Das Expressionsmuster pro- und antiinflammatorischer Zytokine wird als entscheidend für den Ausgang einer Schwangerschaft angesehen. Dem Interleukin-6 kommt in der Fruchtwasserdiagnostik bei Infektionen ein gewisser Stellenwert zu. Ziel unserer Studie war es, Interleukinexpressionsmuster mithilfe eines Membranarrays zu bestimmen. Dazu wurde Fruchtwasser von Patientinnen mit Spontangeburten, Sectiones und Patientinnen die sich einer Amniozentese unterzogen hatten verwendet. Zusätzlich sind Patientinnen mit Amnioninfektionssyndrom untersucht worden.

Methodik:

Grundlage der Versuche war das Fruchtwasser von 229 Patientinnen, die in der Frauenklinik der LMU München betreut wurden. Als Grundlage diente ein Human Zytokin Array, der bei allen vier Gruppen durchgeführt wurde. Anschließend wurde jede der vier Gruppen mittels ELISA Verfahren auf die Interleukine 10, 12, den Tumornekrosefaktor alpha und Histone H2B untersucht.

Ergebnisse:

In der Gruppe der Amnioninfektionssyndrome gab es eine signifikante Hochregulierung des Interleukins 10, im Vergleich zu den Kontrollgruppen. Das Interleukin 12, der Tumornekrosefaktor alpha und die Histone H2B zeigten keine signifikanten Unterschiede in der Zytokinexpression zum AIS auf.

Schlussfolgerung:

Die Früherkennung des Amnioninfektionssyndroms oder intrauteriner Infektionen im generellen mithilfe neuer Interleukinarrays war Gegenstand unserer Untersuchungen. Das bis dato zur Diagnostik des AIS oftmals untersuchte IL-6 könnte durch das Zytokin IL-10ergänzt werden, um Spezifität und Sensitivität der Diagnostik zu erhöhen. Das Amnioninfektionssyndrom (AIS) stellt eine intrauterine Infektion dar, welche zu zahlreichen fetalen und maternalen Komplikationen führen kann. Eine exaktere AIS Diagnose/Ausschluss als Ursache von Frühgeburtlichkeit und damit verbundener neonataler Morbidität war ein weiteres Ziel dieser und weiterführender Untersuchungen.