Differenzierte Expression von Anti-EGFR-Antikörpern in uterinen Tumoren

Einleitung: Uterine Leiomyome sind gutartige Tumore glatter Muskelzellen und treten vorwiegend bei Frauen im gebärfähigen Alter auf. In seltenen Fällen können die Leiomyome sich zu Leiomyosarkomen entwickeln. Letztere zeichnen sich durch hohe Zellproliferation und oftmals durch eine schlechte Prognose aus. Die erhöhte Zellproliferation erfolgt durch die gesteigerte Aktivierung unterschiedlicher Rezeptor-Tyrosinkinasen und daran anschließenden Signalkaskaden. Gegenstand dieser Studie war die Untersuchung des Phosphorylierungsstatus epithelialer Wachstumsfaktor-Rezeptoren EGF-R) in uterinen Tumoren.

Material und Methoden: Untersucht wurden menschliche Myometrien von Frauen mit diagnostizierten Leiomyomen und Leiomyosarkomen. Der Phosphorylierungsstatus des EGF-R (phospho Y845, phospho Y1173) wurde mittels immunhistochemischer Färbung in den entsprechenden Geweben (Myometrium, Leiomyom und Leiomyosarkom) mithilfe eines semiquanitativen Scores ermittelt.

Ergebnis: Vorherige Studien zeigten, dass die Expression von EGF-R in den Leiomyomen im Vergleich zum Myometrium hochreguliert ist. Die Untersuchung mit den Phosphorylierungsantikörpern zeigten hingegen, dass phospho Y845 in Leiomyosarkomen stark hochreguliert, in Leiomyomen hingegen erniedrigt ist. Phospho Y1173 dagegen war in beiden Geweben stark hochreguliert.

Schlussfolgerung: Rezeptortyrosinkinasen sind Gegenstand intensiver Untersuchungen bei der Entstehung gynäkologischer Karzinome. Die Ergebnisse unserer Untersuchungen zeigen, dass insbesondere eine erhöhte Aktivierung von phospho Y845 in Leiomyosarkomen im Vergleich zu Leiomyomen zu beobachten ist. Dies bedeutet, dass EGF-R insbesondere bei den Leiomyosarkomen an diesem Zentrum aktiviert ist. Dieser Unterschied könnte als Grundlage für neue Ansätze in der Diagnostik und Therapie benigner und maligner uteriner Weichteiltumore dienen.