Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A209
DOI: 10.1055/s-0031-1278212

Patientenakzeptanz der stereotaktisch gesteuerten, vakuumassistierten Brustbiopsie – Erhebung der Lebensqualität

E Wenkel 1, A Eller 1, R Janka 1, R Schulz-Wendtland 1, G Dilbat 2, MW Beckmann 3, M Uder 1
  • 1Radiologisches Institut Universitätsklinikum Erlangen, Deutschland
  • 2Screeningeinheit Mittelfranken Land, Roth, Deutschland
  • 3Frauenklinik Universitätsklinikum Erlangen, Deutschland

Hintergrund:

Untersucht wurde die Patientenakzeptanz der stereotaktisch gesteuerten, vakuumassistierten Brustbiopsie (VABB) mittels semi-anonymen telefonischen und vollständig anonymen, schriftlichen Fragebögen.

Material und Methoden:

212 Patientinnen (Altersspanne 32–87, mittleres Alter 61 Jahre) unterzogen sich zwischen 01/2006 und 09/2009 in unserem Institut eine stereotaktischen VABB. Die Patientinnen wurden retrospektiv telefonisch und/oder schriftlich mittels eines standardisierten Fragebogens bezüglich ihrer physischen und psychischen Konstitution während und in der Woche nach der Intervention befragt. Eingesetzt wurden Benotungsskalen (1-5) und dichotome Fragen. Verwendet wurden die Biopsiesysteme Mammotome® und ATEC®.

Ergebnisse:

190 Patientinnen beantworteten die Fragebögen zwischen 1 und 44 Monaten nach der Intervention. 147/190 gaben sowohl telefonisch als auch schriftlich Auskunft. 24/147 (16,3%) Patientinnen beurteilten die VABB in den telefonischen Fragen positiver als in den schriftlichen Fragen und 113/147 (76,9%) in den schriftlich als in den telefonischen Fragen. 74/147 (50,3%) beurteilten ihr Befinden in der Woche post interventionem telefonisch positiver als schriftlich und 37/147 (25,2%) schriftlich positiver als mündlich.

In 11/147 Fällen (7,5%) divergierten die Bewertungsergebnisse zwischen telefonischen und schriftlichen Fragen um mehr als eine Benotungsskala.

Als Hauptkomplikationen wurden angegeben: Schmerzen (n=47), Hämatome (n=55) oder beides (n=13); in keinem Fall war eine stationäre Behandlung erforderlich. 173/186 (93%) der Patientinnen würden zur Abklärung von Mikrokalk erneut die VABB einer operativ-offenen Biopsie vorziehen.

Schlussfolgerung:

Die VABB ist eine interventionelle Methode mit akzeptabler physischer und psychischer Belastung für die Patientinnen. Die VABB wird von den Patientinnen gegenüber einer offen-chirurgischen Biopsie favorisiert.