Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A206
DOI: 10.1055/s-0031-1278209

Die Sentinelnodebiopsie im neoadjuvanten Therapiekonzept

C Weiß 1, A Petzold 1, W Distler 1
  • 1Universitätsklinikum Carl-Gustav- Carus, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Dresden, Deutschland

Die Sentinel-Node-Biopsy (SLNB) ist heute unter anerkannten Vorraussetzungen die Standartmethode des operativen axillären Stagings beim invasiven Mammakrzinom. Im Rahmen des neoadjuvanten Therpiekonzeptes existiert allerdings noch kein generelles Statement zum Einsatz der SLNB. Die AGO-Leitlinien verweisen diesbezüglich auf eine Level of Evidence bon 3b mit einem Epfehlungsgrad C. Die Ergebnisse der Sentina- Studie, die die Wertigkeit der SLNB im neoadjuvanten Setting zeigen soll, liegen noch nicht vor. Die Vorteile der SLNB sollten aber den Patientinnen mit primärer Chemotherapie nicht vorenthalten werden. Daher führen wir seit 2007 an unserer Klinik die SLNB bei vorliegender Indikation vor Beginn der Chemotherapie durch. Im Zeitraum von 2007-2010 wurden 62 Erkrankte (9,55% der Gesamtfallzahl) in einem neoadjuvanten Therapiekonzept betreut. 40% (25/62) dieser Patientinnen erhielten eine SLNB. Bei 76% (19/25) der so Operierten fand sich ein negativer Lymphknotenstatus und den Patientinnen konnte damit die sonst erforderliche axilläre Dissektion nach der Chemotherapie erspart werden. Im Falle des Nachweises eines Lymphknotenbefalls des Wächerlymphknotens derfolgte die axilläre Dissektioon in gleicher Sitzung. Unserer Meinung nach kann dieses Konzept einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion der postoperativen Morbidität im Rahmen der primär systemnischen Therapie leisten.