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DOI: 10.1055/s-0031-1278201
Abweichungen zwischen der Therapieempfehlung aus der präoperativen Konferenz in der Screening-Einheit und dem endgültigen therapeutischen Vorgehen bei im Mammografie-Screening entdeckten Mammakarzinomen
Zielsetzung:
Wird im Rahmen des Mammografie-Screenings ein verdächtiger Herd durch eine Stanzbiopsie nach B 3–5 klassifiziert, so wird in der präoperativen Konferenz der Screeningeinheit eine Therapieempfehlung gegeben. Im Rahmen dieser Untersuchung wurden diese Therapieempfehlungen von B 4–5 klassifizierten Stanzbiopsien mit dem endgültigen therapeutischen Vorgehen an einem zertifizierten Brustzentrum verglichen. Weiterhin wurde untersucht, ob und welche Zusatzuntersuchungen bei diesen Patientinnen mit bzw. ohne abweichende Therapieempfehlung durchgeführt wurden.
Methoden:
Analysiert wurden die Daten von 273 Mammakarzinompatientinnen aus den Jahren 2007, 2008 und 2009. Die Patientinnen nahmen am Screeningprogramm der Berliner Screeningeinheiten 1,2,3 und 4 teil. Zudem wurden die Daten einer Patientin aus der Screeningeinheit Brandenburg/Nord und die einer Patientin aus der Screeningeinheit in Köln analysiert.
Ergebnisse:
273 Screeningpatientinnen kamen an das Brustzentrum zur operativen Abklärung bzw. Therapie. Von den als B 3 klassifizierte Stanzbiopsie erwiesen sich 9,4% (5/53) als DCIS oder invasives Karzinom. In 6,4% der B4–5 Fälle (14/220) wurde keine Therapieempfehlung ausgesprochen. Zusatzuntersuchungen (auch mehrfach) wurden durchgeführt: mit abweichender Therapieempfehlung in 66,7%, mit Übereinstimmung waren es 33,5%. Zu den Zusatzuntersuchungen zählten wir die erneute Stanzbiopsie/offene Biopsie und die MRT, aber auch einen erneuten US oder eine mammografische Zusatzaufnahme. Übereinstimmend waren 170 BET- und 12 Mastektomieempfehlungen, während in 21 Fällen statt einer BET eine Mastektomie und in 3 Fällen eine BET trotz Mastektomieempfehlung durchgeführt wurde.
Zusammenfassung:
Insgesamt weicht die Therapieempfehlung aus der präoperativen Konferenz in der Screeningeinheit vom letztlich durchgeführten Eingriff bei 10,9% (24/220) der Patientinnen mit klassifizierter Stanzbiopsie B4–5 ab.