Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A196
DOI: 10.1055/s-0031-1278199

Mammasonographische Dignitätskriterien unter Einschluss des Real-Time Compound Image sowie dem XRES Adaptive Image Processing

JA Traub 1, I Gruber 1, IC Majer-Löhle 1, D Wallwiener 1, KO Kagan 1, M Hahn 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Tübingen, Deutschland

Zielsetzung:

Evaluation der „klassischen„ Dignitätskriterien der Mammasonografie unter Anwendung der real time spatial compound Technik (CT) in Kombination mit der adaptiven Bildauswertungstechnik (XRES).

Material und Methode: In einer retrospektiven Analyse an 460 Patienten wurden die Dignitätskriterien Form, Achse, Rand, Echogenität und Schallfortleitung unter Benutzung der CT und XRES mit einem 12MHz Lineartransducer untersucht. Die Befunde wurden in Anlehnung an die BIRADS analogen DEGUM Kriterien klassifiziert und per Stanz- oder Vakuumbiopsie histologisch gesichert. Die Statistik erfolgt mittels Chi Square Test, logistischer uni- und multivariater Regressionsanalyse und anhand einer ROC-Kurven Analyse zur Detektion der Falsch-positiv-Rate.

Ergebnisse: Alle untersuchten Dignitätskriterien erreichten im Rahmen der deskriptiven Auswertung (Chi Square) das Signifikanzniveau. In der multivariaten Regressionsanalyse zeigte sich, dass die Dignitätskriterien irreguläre versus runde Form, unregelmäßiger und unscharfer versus glatter Rand sowie abgeschwächte versus verstärkte Schallfortleitung einen signifikanten Einfluss auf die Prädiktion eines malignen Befundes haben. In der univariaten Analyse erreichte auch die indifferente und vertikale versus der horizontalen Achse das Signifikanzniveau. Um eine Detektionsrate von >95% zu erzielen, muss mit einer Falsch-Positiv-Rate von 60% gerechnet werden.

Zusammenfassung: Die klassischen Dignitätskriterien unter CT und XRES haben weiterhin eine hohe Wertigkeit. Insbesondere Form, Rand und Schallfortleitung sind von hoher diagnostischer Bedeutung.