Primäres und sekundäres Brustlymphom

Zielsetzung:

Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Prävalenz, klinischen Zeichen und radiologischen Merkmale des Brustlymphoms zu bestimmen.

Materialien und Methoden: In dieser retrospektiven Arbeit wurden 36 Patienten mit Lymphomen der Brust (22 primäre und 14 sekundäre) erfasst. Alle waren weiblich mit einem medianen Alter von 65 Jahren (Range 24 bis 88).

Ergebnisse: Die Prävalenz des Brustlymphoms betrug 1,6% aller identifizierten Fälle mit Non-Hodgkin-Lymphom und 0,5% der Fälle mit Brustkrebs. In 94% der Fälle lag ein B-Zell-Lymphom und in 6% der Fälle ein T-Zell-Lymphom vor.

Insgesamt wurden 96 Läsionen gefunden (2,7 pro Patient). Die mittlere Größe betrug

15.8±8.3mm. Die Anzahl intramammärer Läsionen war bei den sekundären Lymphomen höher als bei den primären, wohingegen der Durchmesser der intramammären Läsionen bei den primären Lymphomen größer war als bei den sekundären.

Klinisch wurden bei 86% der Patienten solitäre oder multiple Knoten in der Brust bemerkt. Bei 14% wurde der Brustbefall zufällig während Staging-Untersuchungen diagnostiziert.

Mammographisch kamen meist intramammäre Herde zur Darstellung (27 Patienten, 82%). Bei 3 Patienten (9%) trat eine Architekturstörung auf. 3 Patienten (9%) zeigten keine mammographischen Auffälligkeiten.

Im Ultraschall waren die Läsionen homogen hypoechogen oder heterogen gemischt hypo- bis hyperechogen.

Die Morphologie der Läsionen in der Magnetresonanztomografie war variabel. Nach intravenöser Applikation von Kontrastmittel wurde in den meisten Fällen ein deutliches inhomogenes Enhancement beobachtet.

Zusammenfassung: Die Merkmale BL in der Bildgebung sind nicht pathognomonisch. Dennoch sollten sie bei der Differenzialdiagnose von Brustläsionen Berücksichtigung finden.