Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A191
DOI: 10.1055/s-0031-1278194

Vergleich einer konventionellen Strahlentherapie und einer atemphasen-getriggerten Strahlentherapie bei Patientinnen mit einem linksseitigen Mammakarzinom in Hinblick auf die Strahlenbelastung des Herzens

H Stranzl 1, B Zurl 1, E Pusch 1, K Kapp 1
  • 1Univ. Klinik für Strahlentherapie Graz, MUG, Graz, Österreich

Zielsetzung:

Ziel dieser Studie war die Untersuchung des Stellenwertes einer atemgesteuerten Strahlenbehandlung (Gating) bei Patientinnen mit linksseitigem Mammakarzinom im Hinblick auf die Strahlenbelastung des Risikoorgans Herz und der Vergleich bei Bestrahlung ohne Einsatz einer Atemtriggerung.

Materialien und Methoden:

Bei 196 Patientinnen mit linksseitigem Mammakarzinom wurde in kurativer Intention eine postoperative Strahlenbehandlung durchgeführt. Um den Einfluss der Atmung auf den Thorax nachzuweisen wurden 2 Planungs-CTs durchgeführt, unter Bedingungen der Normalatmung (3D) und mit dem Varian Real-time Position Management SystemTM in tiefer Inspiration und Atemanhaltetechnik (4D). Ein optimierter Bestrahlungsplan mit tangentialen Bestrahlungsfeldern wurde anhand beider Planungs-CTs erstellt. Die jeweiligen Dosis-Volumen Histogramme für das Herz wurden verglichen, wobei während der Bestrahlung der Therapiestrahl Atemphasenkorreliert gesteuert wurde.

Ergebnisse: Die atemgetriggerte Bestrahlung in tiefer Inspiration wurde von allen Patientinnen gut toleriert. Die Synchronisation der Thoraxbewegung und des Therapiestrahles gewährleisten, dass minimale Volumina des Herzens im Bestrahlungsfeld liegen, wodurch die Gesamtdosis am Herzen signifikant reduziert wurde.

Zusammenfassung: Die atemphasenkorrelierte Strahlenbehandlung in tiefer Inspiration reduziert das bestrahlte Herzvolumen signifikant und bietet die Möglichkeit der gezielten Schonung des Herzens und wird vor allem Patientinnen mit kardialer Vorbelastung und Patientinnen mit hoher Lebenserwartung angeboten.