Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0031-1278187
DNA Doppelstrangbrüche nach digitaler Vollfeldmammografie und digitaler Brust-Tomosynthese
Zielsetzung:
Ziel war es, strahleninduzierte DNA-Doppelstrangbrüche (DSB) in Blutlymphozyten von Patientinnen nach digitaler Vollfeldmammografie (DVFM) zu untersuchen und ein biologisches Phantommodell zur Abschätzung des lokalen DNA-Schadens in der Brust nach DVFM und digitaler Brust-Tomosynthese (DBT) zu etablieren.
Material und Methodik:
20 Patientinnen wurde vor und nach DVFM beider Brüste in zwei Ebenen Blut entnommen. Für das Phantommodell wurden humane Blutlymphozyten an/in einer Schweinebrust auf Drüsen- und Hautniveau mithilfe einer Mammografieanlage (DVFM oder DBT) strahlenexponiert (unbestrahlte Proben als Kontrollen). DSB wurden in den Zellen immunfluoreszenzmikroskopisch mithilfe eines spezifisch an das phosphorylierte Histon γH2AX bindenden Antikörpers in Form einzelner Foci quantifiziert. Strahlungsinduzierte DSB (Excess Foci/Zelle) wurden als Differenz der Werte vor und nach Strahlenexposition berechnet.
Ergebnisse:
In-vivo betrug die DSB-Anzahl in den Blutlymphozyten vor DVFM 0,067-0,116 (Median 0,086) und nach DVFM 0,076-0,126 (Median 0,094; p<0,005).
Beim Phantommodell lagen die medianen Excess Foci/Zelle nach DVFM auf Hautniveau für Blutlymphozyten bei 0,120 (0,086-0,140), während sie auf Drüsenebene für Blutlymphozyten bei 0,035 (0,030-0,050) lagen. Dem gegenüber lagen die medianen Excess Foci/Zelle nach DBT auf Hautniveau für Blutlymphozyten bei 0,061 (0,040-0,081), auf Drüsenebene für Blutlymphozyten bei 0,015 (0,006-0,020).
Schlussfolgerungen:
Die DVFM induziert in systemischen Blutlymphozyten von Patientinnen einen geringen, jedoch signifikanten Anstieg der DNA-DSB.
Mithilfe des biologischen Phantommodells können DSB in der Mamma abgeschätzt werden. Hierbei liegen die Werte nach DVFM in zwei Ebenen höher als nach einfacher DBT.