Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A180
DOI: 10.1055/s-0031-1278183

CMOS – Technologie für intraoperative digitale Präparateradiografien. Ist eine Reduktion der Mamma-Re-Exzisionsrate möglich?

R Schulz-Wendtland 1, MR Bani 2, MP Lux 2, M Meier-Meitinger 3, B Adamietz 3, E Wenkel 3, SA Schwab 3, MW Beckmann 4, M Uder 5
  • 1Radiologisches Institut, Gynäkologische Radiologie, Erlangen, Deutschland
  • 2Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 3Radiologisches Institut des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 4Direktor der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen, Deutschland
  • 5Direktor des Radiologischen Institutes des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen, Deutschland

Ziel:

Retrospektive Untersuchung ob mithilfe des neu entwickelten digitalen intraoperativen Präparateradiografie-Systemes (BioVision™) im Vergleich mit einem herkömmlichen FFDM System eine Senkung der Rate an Re-Exzisionen möglich ist.

Material und Methode:

In der Zeit von 12/2010 bis 02/2011 wurde bei 100 Patientinnen ein invasives Mammakarzinom (BI-RADS™ 5) diagnostiziert. Nach histologischer Sicherung erfolgte die Brusterhaltende Therapie mit intraoperativem Präparateradiogramm.

Nach Abschluss des operativen Eingriffes wurden alle Präparate erneut geröntgt:

  • BioVision™ (Bioptics™, Tucson, USA), Photodioden Array Flat Panel, W – Anode, Fokus 0,05, Ortsauflösung 50µm Pixelpitch, 12l/mm.

  • Inspiration™ (Siemens™, Erlangen, Germany), amorphes Selen, W – Anode, Fokus 0,1mm, Ortsauflösung 85µm Pixelpitch, 8l/mm

Die 600 Präparateradiogramme wurden zufallsverteilt retrospektiv 5 Radiologen auf einem Befundungsmonitor präsentiert.

Ergebnisse:

Unsere Ergebnisse (System1 BioVision™ und 2 Inspiration™) ergaben bei einer Vergrößerung von 1,0: 1,0 ein gleiches Resultat, übereinstimmend mit der endgültigen Histologie, d.h. bei 79 der 100 Patientinnen war keine Nach- bzw. Re-Exzision notwendig.

Die retrospektive, zufallsverteilte Analyse (n=21) ergab einen Steigerung der Sensitivität zwischen BioVision™ und Inspiration™ bei einer Vergrößerung von 1,4: 1,0 bzw. 1,5: 1,0 von 1,0% – bei einer Vergrößerung von 2,0: 1,0 bzw. 1,8: 1,0 von 2,4%, jedoch ohne Signifikanz (p<0.001), d.h. bei 1 bzw. 3 Patientinnen wäre mit dem neuen System eine Re-Exzision nicht notwendig gewesen.

Schlussfolgerung:

Das digitale (BioVision™) System zur Präparateradiografie erreicht tendenziell, wenn auch nicht signifikant (p<0.001), eine bessere Sensitivität im Vergleich zu einem FFDM System mit herkömmlichen Detektor.