Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A154
DOI: 10.1055/s-0031-1278157

Stellenwert der klassischen Perfusionszonen des Deep Inferior Epigastric Perforator (DIEP) Lappens. Eine kombinierte anatomische und klinische Studie zur quantitativen Analyse der Mikrozirkulation

A Rahmanian-Schwarz 1, J Rothenberger 1, A Amr 1, B Hirt 2, P Jaminet 1, O Luz 3, HE Schaller 1
  • 1BG Unfallklinik Tübingen, Hand- und Plastische Chirurgie, Tübingen, Deutschland
  • 2Universität Tübingen, Klinische Anatomie, Tübingen, Deutschland
  • 3BG Unfallklinik Tübingen, Interkonventionelle Radiologie, Tübingen, Deutschland

Zielsetzung:

Die Einteilung der Perfusionszonen des Deep Inferior Epigastric Perforator Lappen (DIEP) wird bis zum heutigen Tage kontrovers diskutiert. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es die Perfusionscharakteristik der DIEP Zonen anhand einer klinischen und anatomischen Studie zu evaluieren. Materialien und Methoden: Der erste Teil der Studie befasst sich mit 16 Patientinnen, die sich einer Brustrekonstruktion mittels DIEP Lappen unterzogen haben. Es wurden die Variablen Sauerstoffsättigung und Blutfluss intraoperativ in verschiedenen Zonen bestimmt. In dem zweiten Teil der Arbeit wurden DIEP-Lappen an weiblichen Kadavern gehoben. Die medialen und lateralen Perforatorreihen wurden isoliert und ihre Verteilung in verschieden Zonen mittels Kontrastmittel und CT- Untersuchung dargestellt. Ergebnisse: Während die klinische Ergebnisse keine signifikanten Unterschiede (p≤0.05) in der Perfusiondynamik der Zone II und III aufwiesen, zeigte die Kadaverstudie eine perforatorabhängige Perfusionsmuster. Die Injektion der medialen Perforatorreihe führte signifikant häufiger zu einer Versorgung der Zonen über die Mittellinie (86.4% -zone II) verglichen mit einem Perforator der lateralen Reihe. Zusammenfassung: Unsere kombinierte Studie zeigt verschiedene Perfusionscharakteristiken zwischen dem anatomischen und dem klinischen Ansatz. Diese Unterschiede können durch verschiedenste systemische und lokale Prozesse ausgelöst werden. Basierend auf unseren Ergebnissen, sollte die Wahl der DIEP Zonen individuell und intraoperativ in Abhängigkeit von der anatomischen Ausprägung der Perforatoren erfolgen.

Veröffentlicht in „The Journal of Plast Reconstructive Surgery„ 2011 Feb;127(2):505-13.