Wann sind Patienten bereit, das Brustzentrum, in dem sie operiert worden sind, weiterzuempfehlen?

Zielsetzung:

Die Weiterempfehlungsbereitschaft von Patienten wird vor dem Hintergrund des Wettbewerbs im Krankenhausmarkt zunehmend diskutiert. Im Bereich der Brustzentren verstärken zudem die geforderten Mindestmengen die Relevanz des Wettbewerbs um Patienten, dennoch liegt hier eine Forschungslücke vor. In dieser Untersuchung wurden deshalb Zusammenhänge zwischen verschiedenen Dimensionen der Patientenzufriedenheit und der Weiterempfehlungsbereitschaft für das behandelnde Brustzentrum analysiert.

Materialien und Methoden:

Um die Fragestellung zu untersuchen, wurden die im Jahr 2009 im Rahmen der Patientenbefragung in den nordrhein-westfälischen Brustzentren erhobenen Daten von Patienten mit primärem Mammakarzinom genutzt (N=4000, Rücklaufquote 87,41%). Anhand multivariater logistischer Regression wurde untersucht, ob es statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen der Weiterempfehlungsbereitschaft und einzelnen Dimensionen der Patientenzufriedenheit gibt.

Ergebnisse:

Es konnten statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen der Weiterempfehlungsbereitschaft und der Zufriedenheit mit den Ärzten auf der Station, den Informationen im Krankenhaus, der Einbeziehung in die Behandlung, dem Erfolg der medizinischen Behandlung und der Vorgehensweise bei der Entlassung festgestellt werden. Die Patientenzufriedenheitsfaktoren erklären zusammen mit einigen Patientencharakteristika insgesamt 41,5% der Varianz (R²=0,415). Die Zufriedenheit mit den Ärzten auf der Station ist der stärkste Prädiktor für die Weiterempfehlungsbereitschaft.

Zusammenfassung:

Die Analyse liefert wichtige erste Ergebnisse zu den Determinanten der Weiterempfehlungsbereitschaft. Die Erkenntnisse können genutzt werden, um durch gezielte Verbesserungen eine hohe Weiterempfehlungsbereitschaft zu fördern. In Längsschnittdesigns könnte überprüft werden, ob sich die Weiterempfehlungsbereitschaft tatsächlich in einer Weiterempfehlung niederschlägt.