Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A145
DOI: 10.1055/s-0031-1278148

Systematik der TiLoopBra®-gestützten gewebeinterponierenden Operationstechniken i.R. der plastisch-rekonstruktiven Mammachirurgie

S Paepke 1, E Klein 1, J Ettl 1, M Niemeyer 1, D Paepke 1, M Kiechle 1
  • 1Interdisziplinäres Brustzentrum und Gyn-Krebszentrum der Technischen Universität München, Gynäkologie, München, Deutschland

Einleitung:

Nach abgeschlossener Lernkurve 2008 erfolgte der systematische Einsatz des titanisierten Polypropylennetzes TiLoopBra® im Rahmen der plastisch-rekonstruktiven Mammachirurgie. Mit zunehmender Erfahrung und Fallzahl wurden ein Indikations- und Durchführungskatalog und eine entsprechende Systematik erarbeitet.

Material und Methoden:

Im Zeitraum von 10/2008-2/2011 wurden 68 Patientinnen operiert und 86 TiLoopBra eingesetzt und auf dieser Basis eine Systematik bezüglich des Einsatzes der Netze erarbeitet.

Ergebnisse:

Indikationskatalog:

  • Primärrekonstruktionen

  • Subkutane MAK-erhaltende Operationen

  • Primär prophylaktische subkutane Mastektomie mit Erhalt des MAK mit submuskulärer Expander-/Implantatrekonstruktion bei BRCA 1 oder 2 Mutation, bzw. hoch belasteter Familienanamnese und Patientinnenwunsch

  • Sekundär prophylaktische ipsi- und kontralaterale subkutane Mastektomie mit Erhalt des MAK mit submuskulärer Expander-/Implantatrekonstruktion

  • Skin-sparing-Mastektomien mit submuskulärer Expander-/Implantatrekonstruktion bei entsprechender Indikation bei lokal fortgeschrittenen Befunden, ausgedehntem DCIS oder Mammakarzinomrezidiv

  • Sekundärrekonstruktion

  • Konversionsoperation z.B. nach vorausgegangener Mastektomie mit subpektoraler Expandereinlage und nun nachfolgendem Wechsel auf ein Implantat

  • Korrekturoperationen

  • bei Fehlbildungen (z.B. Polandsyndrom mit Augmentationskorrektur, tubuläre Brust)

  • nach ästhetischen Eingriffen mit Implantatdislokation

Zusammenfassung:

Die zunehmende Erfahrung mit den Möglichkeiten der TiLoopBra-Interponierung i.R. der plastisch-rekonstruktiven Mammachirurgie ermöglicht eine sichere Indikationsstellung und Systematik dieser Eingriffe. Notwendig sind jetzt konsequente Follow up Untersuchungen, um Daten zur langfristigen Zufriedenheits- und Komplikationsrate ausweisen zu können.