Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A144
DOI: 10.1055/s-0031-1278147

Nippel sparende subkutane Mastektomie (NSSM) als Reduktionsplastik mit vertikalem deepithelisiertem Pfeiler, subpectoraler Implanteinlage und TiLoopBra®-Interponat

S Paepke 1, E Klein 1, J Ettl 1, M Niemeyer 1, M Kiechle 1
  • 1Interdisziplinäres Brustzentrum Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Gynäkologie, München, Deutschland

Einleitung:

Seit 2002 wird die NSSM konsequent durchgeführt (n=356). Indikationsstellung, Komplikations- und Fehlerraten verschiedener Operationstechniken wurden ausgewertet. Seit 2008 wird nach Brunnert bei subpectoralen Rekonstruktionen das titanisierte Polypropylennetz TiLoopBra® als Gewebeinterponat verwendet. Bei voluminösen, ptotischen Mammae stellt sich das Problem der Implantatbedeckung der unteren und seitlichen zwei Drittel. Angelehnt an Reduktionsmastektomietechniken wurde für Patientinnen mit dem Wunsch nach Formkorrektur eine Technik genutzt, die den überschüssigen Hautmantel in Form eines deepithelisierten vertikalen Gewebestiels als Pfeiler und Bedeckungsfläche für das TiLoppBra-Interponat nutzt und zusätzlich die Durchblutung des Mamillen-Areola-Komplex sichert.

Material und Methoden:

2009-2011 wurden derart 7 Operationen in den entsprechenden Indikationen (prophylaktisch, sekundär prophylaktisch, kontralaterale Mastektomie, nipple sparing skin sparing mastectomy) durchgeführt und ausgewertet.

Ergebnisse:

Die Mastektomiegewichte rangierten zwischen 325 und 1100g; die Implantatvolumina von 295 bis 555cm3. Die Technik führte bei diesem eher schwierigen Klientel zu einer sicheren Durchführung mit niedriger Komplikationsrate. Eine MAK-Teilnekrose zeigte sich bei nur 1 Patientin. Die kosmetischen Ergebnisse sind aus Patientinnen- und Operateurssicht gut bisher sehr gut. Eine vorbestehende Ptosis konnte durchweg korrigiert werden.

Zielsetzung:

Die Nutzung eines vertikalen deepithelisierten Stiels sichert als Stützpfeiler die Stabilität der Rekonstruktion und die Fixierung des TiLoopBra® sowie die Durchblutung des MAK. Die Komplikationsrate ist bis dato zu vernachlässigen, die kosmetischen Ergebnisse sind verbessert, der Patientin wird eine Zweitoperation erspart.

Hier ergibt sich auch bei voluminösen Mammae bei entsprechenden anatomischen Verhältnissen eine primärrekonstruktive Alternative zum DIEP. Dies muss in Fallvergleichsstudien weiter abgesichert werden.