Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A142
DOI: 10.1055/s-0031-1278145

Automatisierte Ultraschalluntersuchung in der Mammadiagnostik – erweiterte Ergebnisse nach 790 Untersuchungen

M Obst 1, I Juhasz-Böss 1, S Moga 1, K Kayser 1, EF Solomayer 1, S Kerl 1
  • 1Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, Deutschland

Einleitung:

Mammasonografie ist ein etabliertes Verfahren in der komplementären Mammadiagnostik, ein Ultraschallscreening jedoch ist bis heute nicht etabliert. Im Vergleich zur handgeführten Mammasonografie stellt das automatisiertes Ultraschallverfahren eine standardisierte, reproduzierbare, untersucherunabhängige und personaleffektive diagnostische Methode dar, die als Ultraschallscreening denkbar ist.

Ziel unserer Untersuchung war die Gegenüberstellung von automatisiert erhobenen Ultraschallbefunden mit Befunden aus etablierten Methoden (handgeführte Mammasonografie und Mammografie).

Methode:

Prospektive Untersuchung eines unselektierten Patientenkollektives im Zeitraum 09/2009–02/2011 am Universitäts-Brustzentrum Homburg/Saar. Bei allen Patientinnen wurde eine handgeführte konventionelle Mammasonografie und Mammografie durchgeführt. Ebenso erhielten alle Patientinnen eine automatisierte Ultraschalluntersuchung (Somo-Vu). Die Befundung der automatisierten Ultraschallergebnisse erfolgte gemäß BIRADS-Klassifikation. Diese wurden Befunden aus konventionellen Untersuchungen (handgeführte Mammasonografie und Mammografie) gegenübergestellt.

Ergebnisse:

Insgesamt n=395 Patientinnen erhielten eine automatisierte Ultraschalluntersuchung (n=790 Brustuntersuchungen), eine handgeführte Mammasonografie und Mammografie. Befunde (BIRADS I-V) aus konventionellen Untersuchungsverfahren konnten in 73% der Fälle in der automatisierten Ultraschalluntersuchung dargestellt werden. Eine Abweichung der BIRADS-Klassifikation zeigte sich in 48%. Zusätzliche Befunde konnten mittels automatisierter Ultraschalluntersuchung bei 34,2% erhoben werden.

Eine Korrelation der BIRADS-Befunde im SomoVu mit den BIRADS-Befunden im handgeführten Ultraschall bzw. Mammografie erfolgte in 53% bzw. 47,3%. Bei den Abweichungen erfolgte eine Herabstufung der BIRADS-Klassifikation um 1-2 Stufen in 60% bzw. 53,6% sowie eine Höherstufung um 1 Stufe in 40% bzw. 46,3% (vs. Mammasonografie bzw. Mammografie).

Schlussfolgerung:

Im Rahmen einer automatisierten Ultraschalluntersuchung können Befunde aus konventionellen Mammasonografien und Mammografien dargestellt werden. Jedoch ersetzen automatisierte Ultraschallverfahren nicht die konventionellen bildgebenden Verfahren, können diese aber ergänzen. Weitere Arbeiten zum Stellenwert automatisierter Ultraschalluntersuchungen müssen noch folgen.