Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A138
DOI: 10.1055/s-0031-1278141

Die „indische Methode„ zur chirurgischen Behandlung der Gynäkomastie im Stadium IIB, III (nach Simon et al.)

M Naik 1, F Biber 1
  • 1Elbekliniken, Plastische Chirurgie, Stade, Deutschland

Zielsetzung:

Die starke Brustvergrößerung beim Mann mit Hautüberschuß und Ptosis mammae kann nicht allein durch eine subkutane Mastektomie erfolgreich chirurgisch behandelt werden. Der überschüssige Hautmantel im Stadium IIb, III muss ebenfalls reduziert werden. Mammareduktionsplastiken sind der weiblichen Brust vorbehalten und sind zur Brustkorrektur bei Männern ungeeignet. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren (2009-2011) die von Vimla Rajan beschriebene Methode erfolgreich angewendet und stellen unser Vorgehen dar.

Materialien und Methoden:

Bei der Gynäkomastie im Stadium IIB, III wenden wir die periareoläre Straffung mit Bildung eines horizontalen Koriumstiels an. Hierzu wird zunächst nach Bildung zweier periareolärer Zirkel die überschüssige Haut zwischen den Inzisionskreisen deepithelisiert. Im Gegensatz zur konventionellen infra-areolären Koriuminzision wird jeweils die Inzision parallel am kranialen Zirkelrand und kaudalen Zirkelrand platziert. Die subkutane Mastektomie erfolgt in Donut-Technik unter Belassung eines retroareolären Gewebszapfens. Die periareoläre Straffung wird durch Approximation der Hautränder realisiert. Die Liposuction erfolgt ergänzend nach Bedarf.

Ergebnisse:

Das Operationsverfahren orientiert sich am vorliegenden Befund mit dem Grad der Ausprägung der gynäkomastischen Veränderung. Durch Bildung des horizontalen Pedikels bietet sich eine gute Übersicht auf das zu resezierende Gewebe wie auch zur sicheren Hämostase. Die Sensibilität des Mammillen-Areolen-Komplexes bleibt erhalten.

Zusammenfassung:

Die indische Methode als chirurgische Intervention bei ausgeprägter Gynäkomastie ist ein ergänzendes Verfahren, das aufgrund seiner verbesserten intraoperativen Übersichtlichkeit mit dem größeren transkorialen Zugang eine zusätzliche Sicherheit für den Patienten und eine vereinfachte Handhabung der Drüsenresektion für den Operateur bietet. Die Liposuctionsmöglichkeit und die narbensparende Technik liefern sehr gute ästhetische Ergebnisse und eine hohe Patientenzufriedenheit.