Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A137
DOI: 10.1055/s-0031-1278140

Schnittführungen bei der beidseitigen skin sparing mastektomie (SSM) und mikrochirurgischer Sofortrekonstruktion durch Eigengewebe (DIEP oder S/I-GAP)

B Munder 1, K Seidenstücker 1, T Köppe 1, C Witzel 1, M Hagouan 1, P Behrendt 1, W Audretsch 2, C Nestlé-Krämling 3, P Richrath 1, C Andree 1
  • 1Sana KH Gerresheim, Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • 2Marienhospital, Klinik für Senologie, Düsseldorf, Deutschland
  • 3Sana KH Gerresheim, Senologie, Düsseldorf, Deutschland

Einleitung:

Die Anzahl an beidseitigen Skin sparing Mastektomien und der Rekonstruktion durch Eigengewebe hat in den letzten Jahren zugenommen. Je nach Größe der Brust und des vorhandenen Eigengewebes am Unterbauch oder Gesäß muss der verbleibende Hautweichteilmantel gestrafft werden.

Methoden:

Von 07/2004 bis 02/2011 führten wir bei 40 Patientinnen eine beidseitige SSM mit direktem Aufbau durch einen freien DIEP- oder S/I-GAP-Lappen durch.

Für die SSM wurde entweder ein periareolärer oder ein,Tennisracket' gewählt. Der Mamillenareolenkomplex wurde, außer in 3 Fällen komplett, mitentfernt. Je nach verbleibendem Hautweichteilmantel und vorhandenem Eigengewebe war eine Straffung notwendig. Hierfür kommen die Mastopexie über einen I-Schnitt, T-Schnitt, periareolär oder auch einen horizontalen Schnitt in Frage. Wichtig ist außer der onkologischen Sicherheit eine gute Durchblutung des Hautweichteilmantels. Bei fraglicher Durchblutung kann bei der Rekonstruktion durch Eigengewebe eine Deepithelisierung des Lappens auch erst nach Sicherstellung der Durchblutung nach 2-3 Tagen erfolgen.

Ergebnisse:

Es wurde bei 41 Patientinnen eine beidseitige SSM mit mikrochirurgischer Sofortrekonstruktion durchgeführt (58 DIEP-, 21 ms2TRAM-, 1 SIEA- und 2 S-GAP-Lappen). Es kam zu einem Totalverlust eines DIEP-Lappens intraoperativ, sodass direkt ein Implantat eingesetzt wurde. Bei 19 Patientinnen führten wir eine zusätzliche Straffung durch einen periareolären, horizontalen, I-Schnitt oder T-Schnitt durch. Beim T-Schnitt wird der horizontale Anteil zur besseren Durchblutung nur deepithelisiert.

Schlussfolgerung:

Die prophylaktische SSM in Verbindung mit mikrochirurgischen Rekonstruktionsverfahren ist eine sichere Methode zur Brustrekonstruktion. Durch eine gute präoperative Planung der Schnittführung, individuell entsprechend der bestehenden Brust- und Körperform der Patientinnen, kann ein gutes und ästhetisch ansprechendes Ergebnis erreicht werden.