Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A127
DOI: 10.1055/s-0031-1278130

Vergleich der bildgebenden mit der histologischen Größe beim primären Mammakarzinom

IC Majer-Löhle 1, IV Gruber 1, JA Traub 1, KO Kagan 1, D Wallwiener 1, M Hahn 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Tübingen, Deutschland

Zielsetzung:

Die Studie untersuchte die bildgebenden Größenangaben von Mammografie (MG), Sonografie (SG) und MR-Tomografie (MRT) und verglich diese mit der tatsächlichen histologischen Größe bei primären Mammakarzinomen um die Wertigkeit der einzelnen Bildgebungen in Bezug auf die Größenvorhersage zu prüfen.

Material und Methode: In einer retrospektiven Analyse wurde bei 121 primären Mammakarzinomen der größte Durchmesser in der MG, SG und MRT mit dem größten Durchmesser des histologischen Präparates verglichen. Zur Ermittlung signifikanter Unterschiede wurden die entsprechenden Differenzen nach

vorangegangener Prüfung der Normalverteilung mittels t-Test dahingehend

überprüft, ob diese signifikant unterschiedlich von Null sind. Im Rahmen dieser Untersuchungen wurden die Differenzen insgesamt und nach dem histologischen Subtyp untersucht.

Ergebnisse: Insgesamt korrelierten die Befundgrößen aus der MG in dieser Studie am besten mit der Größe des Operationspräparates. Sowohl in der SG als auch in der MG wurden die Befundgrößen unterschätzt, wobei dies in der MG nicht signifikant war. Die Unterschätzung betrug im Median 2mm (Range-13 bis 131mm) in der SG und 0mm (Range-46 bis 110mm) in der MG. In der MRT wurden

die Größen tendenziell überschätzt, dies war allerdings nicht signifikant. Die

Überschätzung betrug im Median 2mm (Range -66 bis 104mm).

Zusammenfassung: Unabhängig vom histologischen Subtyp gibt es bei allen bildgebenden Verfahren Abweichungen sowohl als Über- wie auch Unterschätzung der echten Tumorgröße. Zusammenfassend kann gesagt werden, das aufgrund der Limitation der einzelnen Verfahren die MG, SG, und MRT als sich gegenseitig ergänzende Methoden angesehen werden sollten, um so eine möglichst genaue Aussage bezüglich der Tumorgröße treffen zu können.