Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A126
DOI: 10.1055/s-0031-1278129

Wiedereinsatz von Taxanen beim rezidivierten Brustkrebs von Patientinnen, die mit einer (neo-)adjuvanten Taxan-haltigen Chemotherapie behandelt wurden

A Maisch 1, X Guo 1, S Loibl 1, M Untch 2, V Möbus 3, K Schwedler 4, PA Fasching 5, J Barinoff 6, F Holms 7, C Thomssen 8, DM Zahm 9, R Kreienberg 10, M Hauschild 11, H Eidtmann 12, S Tauchert 13, K Mehta 1, G von Minckwitz 1
  • 1German Breast Group, Medicine and Research, Neu-Isenburg, Deutschland
  • 2Helios Klinikum, Berlin-Buch, Deutschland
  • 3Frauenklinik des Klinikums Frankfurt-Höchst, Frankfurt am Main, Deutschland
  • 4Universitäts-Frauenklinik, Fankfurt am Main, Deutschland
  • 5Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland
  • 6Horst-Schmidt-Kliniken, Frauenklinik, Wiesbaden, Deutschland
  • 7Barbaraklinik, Hamm, Deutschland
  • 8Universitäts-Frauenklinik, Halle, Deutschland
  • 9Frauenklinik, Gera, Deutschland
  • 10Universitäts-Frauenklinik, Ulm, Deutschland
  • 11Frauenklinik, Rheinfelden, Deutschland
  • 12Universitäts-Frauenklinik, Kiel, Deutschland
  • 13Caritasklinik St. Theresia, Saarbrücken, Deutschland

Zielsetzung:

Docetaxel und Paclitaxel gehören zu den aktivsten Substanzen in der Behandlung des Mammakarzinoms. Da sie heute häufig bereits zur adjuvanten Behandlung eingesetzt werden, können Effektivitätsdaten von früheren Studien mit Taxan-naïven, metastasierten Patientinnen nicht mehr als zuverlässig angesehen werden.

Materialien und Methoden: Für die Taxane Re-challenge Kohortenstudie haben wir Teilnehmerinnen 6 prospektiver Taxan-basierter (neo-)adjuvanter Studien mit rezidivierter Erkrankung identifiziert und Daten zur weiteren Behandlung gesammelt. Bei 106 (27.8%) von 381 Patientinnen mit einem Rezidiv oder einer Metastase wurde erneut ein Taxan in der ersten oder späteren Behandlung eingesetzt.

Ergebnisse: Taxane wurden in der Erstlinientherapie bei 74 Patientinnen angewandt und zeigten eine Ansprechrate von 48.6% (inklusive Vorliegen einer Komplettremission in 27.0%). Die Ansprechrate war vom krankheitsfreien Intervall (<1 Jahr: 34.8%, 1-2 Jahre: 42.9%, >2 Jahre: 63.3%; P=0.04) und dem Vorhandensein viszeraler Metastasen (vorhanden: 62.5%; nicht vorhanden: 32.4%; P=0.01) abhängig. Patientinnen ohne viszerale Metastasen und einem krankheitsfreien Intervall >2 Jahre überlebten am längsten. Hormon- und HER2 Rezeptorstatus waren für das Ansprechen nicht prädiktiv, jedoch sprachen triple-negative Tumore in 50.0% auf die erneute Taxan-Therapie an. Die Gesamtansprechrate auf ein erneutes Taxan in der späteren Linie betrug 28.2%.

Zusammenfassung: Der Wiedereinsatz von Taxanen erscheint effektiv und steht somit als sinnvolle Option für mit Taxanen (neo-)adjuvant vorbehandelten Patientinnen zur Verfügung.