Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A108
DOI: 10.1055/s-0031-1278110

Die transverse myokutane Gracilis-Lappenplastik (TMG) zum Quadrantenaufbau nach BET

D Kotsougiani 1, L Kolios 1, M Lehnhardt 1, C Soimaru 1
  • 1BG Unfallklink Ludwigshafen, Hand-, Plastische und rekonstruktive Chirurgie – Schwerbrandverletztenzentrum, Ludwigshafen, Deutschland

Zielsetzung:

Zahlreiche Metaanalysen haben gezeigt, dass eine BET mit adjuvanter Radiotherapie verglichen mit einer primären Ablatio mammae beim Mamma-Karzinom hinsichtlich des Gesamtüberlebens als annähernd gleichwertig anzusehen ist. Dieser Paradigmenwechsel im therapeutischen Denken hat dazu beigetragen, dass die Rate der BET in einigen Zentren bereits über 90% beträgt.Oftmals bestehen nach BET jedoch Volumendefekte oder Konturunregelmässigkeiten, die zu einem unbefriedigendem ästhetischen Resultat führen. Die transverse myokutane Gracilislappenplastik (TMG-Lappen) stellt eine geeignete Methode dar um das ästhetische Resultat zu verbessern.

Material und Methoden: Am Fall einer 59-jähr. Patientin mit latero-caudaler Segmentresektion der rechten Mamma bei invasiv ductalem Mamma-Carcinom mit einem BMI von 21,2möchten wir diese Methode vorstellen. Es lag ein Substanzdefekt latero-caudal sowie eine Asymmetrie der Mamma mit Narbensstrangeinziehung und Mamillenverzug in die Unterbrustfalte vor. Zur Defektaugmentation wurde der Lappen mit seinem muskulären Anteil und einer transversen Hautinsel gehoben. Der Gefäßanschluss erfolgte an die Arteria und Vena mammaria interna.

Ergebnisse: Mithilfe der TMG-Lappenplastik kann ein ästhetisch ansprechender Brustaufbau nach unbefriedigendem BET-Resultat erzielt werden. Die Hebedefektmorbidität ist als äußerst gering anzusehen. Das Lappenvolumen ist mit ca. 200mg bis 300mg für jegliche Defekte nach BET ausreichend.

Zusammenfassung: Die TMG-Lappenplastik stellt für Patientinnen nach Quadranten- bzw. Segmentresektion bei BET mit unbefriedigendem ästhetischen Resultat eine gute Rekonstruktionsmöglichkeit dar. Es kann eine gezielte Volumenaugmentation mit exakter Formgebung und Profilierung erreicht werden. Dabei verbleibt der Hebedefekt ohne funktionelle oder ästhetische Einschränkungen. Des weiteren ist der TMG-Lappen auch bezüglich der kompletten Brustrekonstruktion eine gute Alternative zum etablierten DIEP-Lappen bei sehr schlanken Patientinnen ohne abdominalem Gewebsüberschuss.