Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A100
DOI: 10.1055/s-0031-1278102

Simultane Knochendichte- und Quantitative Ultraschallmessung bei Frauen mit Mammakarzinom verglichen mit einem gesunden Kollektiv – eine Fall-Kontroll-Studie

M Kalder 1, C Jäger 1, B Seker-Pektas 1, K Dinas 2, J Kyvernitakis 1, P Hadji 1
  • 1Philipps Universität Marburg und Gießen, Standort Marburg, Klinik für Gynäkologie, Gynäkologische Endokrinologie und Onkologie, Marburg, Deutschland
  • 2Aristotle University Thessaloniki, 2nd Dept of Obstetric and Gynecology, Medical School, Thessaloniki, Griechenland

Zielsetzung:

Ziel dieser Fall-Kontroll-Studie war die vergleichende Darstellung der Ergebnisse der Knochendichte gemessen mit Doppelröntgenabsorptiometrie und der Quantitativen Ultraschallmessung bei Frauen mit primärem Mammakarzinom verglichen mit einem gesunden matched-pair Kollektiv.

Material und Methoden:

Eine Knochendichte- und eine Quantitative Ultraschallmessung wurden bei 1422 Frauen simultan durchgeführt, wovon bei 122 prä- und 419 postmenopausalen Frauen die Erstdiagnose Mammakarzinom gestellt wurde. Zum Ausschluss von Störvariablen für diverse Risikofaktoren führten wir eine matched-pair Analyse durch. Hierbei konnten 88 prämenopausale und 402 postmenopausale Frauen mit und ohne Mammakarzinom in die Auswertung einbezogen werden. Zusätzlich wurden multivariate Regressionsanalysen durchgeführt, Odds Ratios berechnet und Variablen in Abhängigkeit der Ergebnisse der Doppelröntgenabsorptiometrie und der Quantitativen Ultraschallmessung in Quartilen klassifiziert.

Ergebnisse:

Ergebnisse der Doppelröntgenabsorptiometrie waren in der Gruppe der postmenopausalen Frauen mit Mammakarzinom mit Ausnahme des L1-L4 Z-Score auch nach matched-pair Analyse signifikant höher im Vergleich zum Kontrollkollektiv (p<0.05). Hingegen waren die Ergebnisse der Quantitativen Ultraschallmessung sowohl im prä-, als auch im postmenopausalen Kollektiv mit Mammakarzinom im Vergleich zur matched-pair Kontrollgruppe signifikant höher (p<0.001), mit Ausnahme des Wertes für die Ultraschallgeschwindigkeit bei prämenopausalen Patientinnen mit p<0,05. Die Odds Ratio für das Mammakarzinom-Risiko im 2. Bis 4. Quartil verglichen mit dem 1. Quartil war für eine Reihe von Variablen signifikant verschieden.

Zusammenfassung:

In der Gruppe der postmenopausalen Frauen mit Erstdiagnose eines Mammakarzinoms konnte im Vergleich zum gesunden Kollektiv eine signifikant höhere Knochendichte unabhängig von der verwendeten Messmethode nachgewiesen werden.