Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A96
DOI: 10.1055/s-0031-1278098

Histondeacetylasen im Mammakarzinom

L Jana 1, A Kasajima 1, B Müller 1, KJ Winzer 2, A Lehmann 1, M Dietel 1, W Weichert 3, C Denkert 1
  • 1Charite, Universitätsmedizin zu Berlin, Institut für Pathologie, Berlin, Deutschland
  • 2Charite, Universitätsmedizin zu Berlin, Breast Cancer Center, Berlin, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Pathologie, Heidelberg, Deutschland

Zielsetzung:

In der Epigenetik der Karzinogenese gewinnt die Acetylierung und Deacetylierung von Histonen immer mehr an Bedeutung. Vermehrt deacetylierte Histone beeinflussen die Regulation der Gentranskription und verstärken Zellproliferation und -migration, Angiogenese, Differenzierung, Invasion und Metastasierung.

In anderen Karzinomen wurden signifikante Korrelationen zwischen der Histondeacetylasen- (HDAC-) Expression und klinisch-pathologischen Parametern sowie dem Überleben beschrieben.

In der vorliegenden Arbeit wurde die Korrelation der Expression von HDAC1, 2 und 3 im Mammakarzinom mit klinischen Parametern und ihre Auswirkung auf das Gesamtüberleben untersucht.

Material und Methoden:

Die Analyse erfolgte mittels eines Tissue-Microarrays (TMA) aus formalin-fixiertem-paraffin-eingebettetem (FFPE) Gewebe von insgesamt 204 Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom. An diesem erfolgten immunhistochemische Untersuchungen für HDAC-1, HDAC-2 und HDAC-3. Die gefärbten Schnitte wurden im Anschluss digitalisiert und mittels virtueller Mikroskopie ausgewertet.

Ergebnisse:

Für HDAC1 konnte in 31,4%, für HDAC2 in 19,8% und für HDAC3 in 28,8% der invasiven Tumorzellen eine positive nukleäre Expression gezeigt werden. Des Weiteren zeigte sich, dass eine positive HDAC3 Expression im Östrogenrezeptor-positiven Mammmakarzinom mit einem signifikant besseren Gesamtüberleben assoziiert ist.

Zusammenfassung:

Die Deacetylierung von Histonen führt zu einer veränderten Regulation der Gentranskription und somit zur Verstärkung proliferativer und invasiver Eigenschaften in Karzinomen. In der vorliegenden Arbeit wurde mittels immunhistochemischer Untersuchung die Expression von HDAC1, 2 und 3 sowie deren Korrelation mit klinisch-pathologischen Parameter und dem Gesamtüberleben untersucht. Im Östrogenrezeptor-positiven Mammakarzinom korrelierte die HDAC3 Expression mit einem besseren Gesamtüberleben.