Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A90
DOI: 10.1055/s-0031-1278092

Anatomiegerechte Korrektur der präaxillären Falte der weiblichen Brust

J Hoch 1, L Busch 2, H Sier 2
  • 1Schön Klinik Neustadt, Klinik für Hand-, Brust- und Plastische Chirurgie, Neustadt in Holstein, Deutschland
  • 2Medizinische Universität zu Lübeck, Institut für Anatomie, Lübeck, Deutschland

Bei über 10% der von uns operierten Makromastiepatientinnen und bei manchen Formen der tubulären Brustfehlbildung kann gehäuft eine Falte beobachtet werden, die kranio-lateral zwischen der Brust und der Axilla verläuft.

Nach der Mammareduktionsplastik würde diese präaxilläre Falte durch den Straffungseffekt stärker betont werden. Sie gewinnt damit an korrekturbedürftiger Dominanz, um das ästhetische Gesamtergebnis nicht zu gefährden. Ausgehend von diesen Beobachtungen erfolgten gezielte anatomische Studien.In einem ersten Schritt wurde bei neun Leichen der ventrale Anteil des Thorax präpariert.In einem zweiten Schritt wurde die komplette linke Thoraxhälfte einer Leiche mit bereits makroskopisch kräftig ausgebildeten präaxillären Falte plastiniert nach Hagens, modifiziert nach Fritsch.

Resultate:

Bei der makroskopischen Präparation zeigten sich starke Faserverläufe vom kranialen lateralen Teil des M. pectoralis major sowie vom lateralen Teil des M. pectoralis minor zur Haut hin aufsteigend. Die Fasern verliefen hierbei um den lateralen Rand des M. pectoralis major herum und inserierten dann fächerförmig in der Haut im Verlauf der präaxillären Falte. In den gefärbten Scheibenplastinaten waren die bindegewebige Fasern im unteren Bereich der Falte sehr dicht und zogen in einem Bogen zur Oberseite des M. pectoralis major sowie zwischen die Mm. pectoralis major et minor.

Schlussfolgerung:

Anatomisch ließen sich Faserzüge darstellen, die ausgehend von den Mm. pectoralis major et minor zu der beschriebenen präaxillären Hautfalte ziehen.

Diese anatomischen Strukturen lassen sich intraoperativ gezielt auflösen. Der dadurch geschaffene Hohlraum im oberen äußeren Quadranten wird durch die nachfolgende Kranial/Lateraltransposition von Brustdrüsenanteilen im Rahmen der Brustneuformung ausgefüllt und eine harmonische Kontur zur Axilla hin erzielt.