Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A88
DOI: 10.1055/s-0031-1278090

Hyperthermie-Behandlung unterdrückt die Expression tumor-relevanter CD44-Isoformen in Brustkrebszelllinien

M Hirschfeld 1, M Jäger 1, G Gitsch 2, E Stickeler 2
  • 1Universitätsfrauenklinik, Molekulare Onkologie, Freiburg, Deutschland
  • 2Universitätsfrauenklinik, Freiburg, Deutschland

Zielsetzung:

Zunehmend findet die Hyperthermie-Behandlung Anwendung als zusätzliche bzw. begleitende Anti-Tumortherapieform in Ergänzung zu Chemo- und Radiotherapie bei bösartigen Erkrankungen. Damit könnten Verbesserungen bei der Effektivität der klassischen Anti-Krebsbehandlungsstrategien erzielt werden. Das CD44-Oberflächenglykoprotein ist an verschiedenen zellulären biologischen Prozessen beteiligt, wie Zelladhäsion und Signaltransduktion. Bei Brustkrebs findet sich eine Induktion variabler, alternativ gespleißter Isoformen, deren Expression in positiver Korrelation zur Tumorprogression und der Ausbildung von Fernmetastasen steht. In dieser Studie sollte der potentielle regulatorische Effekt einer Hyperthermiebehandlung auf die Expression der tumor-relevanten, alternativ gespleissten CD44-Isoformen untersucht werden.

Material und Methoden: Verschiedene Brustkrebszelllinien (MCF-7, T47D, MDA-MB-231, JIMT-1) wurden hyperthermisch behandelt (42°C, 2h) und anschließend unter normalen Kulturbedingungen weiterkultiviert (37°C, 4h). Zur Kontrolle wurden diese Zelllinien permanent unter regulären Bedingungen kultiviert. Die Protein- und mRNA-Expression ausgewählter CD44-Isoformen wurden mittels RT-PCR, Western blot und Immunozytochemie ermittelt.

Ergebnisse: Die Analyse ergab eine deutlich reduzierte Expression alternativ gespleißter CD44-Isoformen sowohl auf mRNA-, als auch auf Proteinebene nach Hyperthermie-Behandlung, im Vergleich zur Kontrollgruppe. Unsere Ergebnisse zeigen einen eindeutigen regulatorischen Effekt der Hyperthermie, der sich in einer verminderten Expression tumor-relevanter CD44-Isoformen äußert.

Zusammenfassung: Hyperthermie kann demnach die Expression alternativ gespleißter CD44-Isoformen unterdrücken und somit möglicherweise die Tumorprogression negativ beeinflussen. Im Rahmen unserer hiermit gewonnenen Erkenntnisse kann die Hyperthermie-Behandlung als ergänzende Therapieform zu den klassischen Antikrebs-Therapien nur befürwortet werden, da sie die Regulation der Genexpression eines tumorbiologisch wichtigen Faktors therapeutisch vorteilhaft verändert.