Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A83
DOI: 10.1055/s-0031-1278085

Brustkrebs: Alternative Therapien anstelle von chirurgischer Behandlung: eine fatale Entscheidung?

A Herzog 1
  • 1Fachklinik Dr. Herzog, Nidda-Bad Salzhausen, Deutschland

Zielsetzung:

Obwohl eine frühzeitige Operation als einer der wichtigsten Faktoren zur Heilung gilt, gibt es Patientinnen, die diese verweigern und alternative Therapien durchführen. Die Gründe für diese Entscheidung reichen von Angst vor der Operation bis hin zu der Überzeugung, dass konventionelle Therapien dem Körper mehr schaden im Gegensatz zu den besseren und sanfteren alternativen Therapien.

Material und Methoden:

Exemplarische Fälle verschiedener alternativer Behandlungswege und deren Erfolge werden gezeigt.

Ergebnisse:

Patientinnen, die alternative Therapien auswählen, gehören im Allgemeinen zu höheren sozialen Schichten. Ein häufiges Argument ist, dass die Beratung des Gynäkologen Angst einflößend, kalt und nicht fürsorglich empfunden wird. Dagegen finden sich alternative „Heiler„ mit Einfühlungsvermögen, die davon überzeugen können, dass mit alternativen Methoden bessere Chancen bestehen. Die Patientinnen geben oft viel Geld für alternative Therapien aus. Häufig werden sie von diesen alternativen Programmen geradezu eingefangen trotz klar sichtbarem Wachstum des Krebses. Eine Rückkehr in die Schulmedizin ist oft schwierig, auch aus Angst vor Anschuldigungen. Daher erfolgt eine reguläre Behandlung häufig zu spät für eine Heilung. Wenn Onkologen diesen Patientinnen zusätzlich komplementäre Therapieverfahren anbieten würden, würden Standard- und Evidenzbasierte Therapien eher akzeptiert.

Zusammenfassung:

Patientinnen mit Brustkrebs, die alternative Therapien wählen, werden in der Schulmedizin weitgehend ignoriert. Individuelle Ansätze sind notwendig um diesen Patientinnen zu helfen. Diese müssen die Ängste der Patientinnen berücksichtigen. Bei einem zusätzlichen Angebot von komplementären Therapien werden fatale Entscheidungen eher vermieden.