Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A79
DOI: 10.1055/s-0031-1278081

SENTINA – Stand der Rekrutierung und erste Ergebnisse:

G Helms 1, I Bauerfeind 2, T Fehm 1, B Fleige 3, A Lebeau 4, C Liedtke 5, M Mai 6, G von Minckwitz 7, P Schrenk 8, A Staebler 9, M Untch 10, T Kühn 6
  • 1Universitätsklinikum, Frauenklinik, Tübingen, Deutschland
  • 2Klinikum Landshut, Frauenklinik, Landshut, Deutschland
  • 3Helios Klinikum, Institut für Pathologie, Berlin-Buch, Deutschland
  • 4Universitätsklinikum, Institut für Pathologie, Hamburg-Eppendorf, Deutschland
  • 5Universitätsklinikum, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Münster, Deutschland
  • 6Klinikum, Frauenklinik, Esslingen, Deutschland
  • 7German Breast Group, Neu Isenburg, Deutschland
  • 8Allgemeines Krankenhaus, Chirurgie, Linz, Österreich
  • 9Universitätsklinikum, Institut für Pathologie, Tübingen, Deutschland
  • 10Helios Klinikum, Frauenklinik, Berlin-Buch, Deutschland

Zielsetzung:

Der Zeitpunkt der Sentinelnodebiopsie (SNB) im Rahmen einer primären Systemtherapie (PST) beim Mammakarzinom ist unklar. Die SENTINA-Studie ist die erste prospektive Multicenterstudie, die Machbarkeit und Zuverlässigkeit der SNB vor und nach PST beim primären Mammakarzinom untersucht.

Patientinnen und Methode: Die SENTINA Studie hat vier Studienarme. Bei klinisch negativen Lymphknoten erfolgt die SNB vor der PST. Bei histologisch negativem Sentinelnode (SN) erfolgt kein weiterer Axillaeingriff (Arm A). Bei histologisch positivem SN erfolgt nach der PST die SNB-geführte Axilladissektion (ALND, Arm B). Patientinnen mit einer Konversion des Lymphknotenstatus von klinisch positiv vor PST zu klinisch negativ nach PST erhalten die SNB-geführte ALND (Arm C). Dieser Arm der Studie wird die Frage der Zuverlässigkeit der SNB beantworten für Patientinnen, die von klinisch positivem zu negativem Nodalstatus konvertiert sind. Bei persistierend positiven Lymphknoten erfolgt die ALND (Arm D). Die Fallzahlschätzung beträgt insgesamt 1508 Patientinnen.

Ergebnisse: Bis Januar 2011 wurden 1346 Patientinnen aus 92 Zentren rekrutiert. 851 Patientinnen haben PST und operative Therapie abgeschlossen. In den Armen A, B, C und D wurden 300 (35%), 193 (23%), 281 (33%) bzw. 77 (9%) Patientinnen erfasst.

Der aktuelle Rekrutierungsstand der Studie wird dargestellt.

Zusammenfassung: Die Zahl der Patientinnen, die bei initial negativem SN keine ALND benötigen (Arm A), unterscheidet sich nicht von der Patientinnenzahl, die von klinisch positivem zu negativem Nodalstatus konvertieren (Arm C). Die klinische Beurteilung des Nodalstatus hat keine hohe Sensitivität (Arm B) und sollte nicht ausschlaggebend sein für das weitere operative Vorgehen. Ein Abschluss der Rekrutierung für SENTINA wird bis Ende 2011 angestrebt.