Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A77
DOI: 10.1055/s-0031-1278079

Ergebnisqualität eines zertifizierten Brustzentrums in Deutschland – "proof of principle" Datenanalyse einer prospektiven Tumordokumentation

J Heil 1, F Marmé 1, 4, H Hof 3, P Sinn 2, C Sohn 1, A Schneeweiss 1, 4
  • 1Universitäts-Brustzentrum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • 2Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • 3Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie, Universitätsklinikum Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • 4Nationales Centrum für Tumorerkrankungen, Heidelberg, Deutschland

Zielsetzung:

Evaluation der onkologischen Ergebnisqualität sowie etablierter Prognosefaktoren in Patientinnen mit primärem Mammakarzinom, die in einem zertifierten Brustzentrum behandelt wurden.

Material und Methoden:

Es wurden anonymisierte Datensätze von 3089 Patientinnen in die Analyse eingeschlossen, die zwischen dem 01.01.2003 und dem 31.12.2009 am Brustzentrum Heidelberg primär therapiert worden sind und prospektiv tumordokumentiert und nachverfolgt wurden. Ziel war es, die Ergebnisqualität unter Alltagsbedingungen eines zertifizierten Brustzentrums zu evaluieren. Dabei wurden das krankheitsfreie (DFS), das fernmetastasenfreie (DDFS) und das Gesamtüberleben (OS) als Zielgrößen definiert und mittels Kaplan-Meier berechnet. Darüber hinaus wurden bekannte Prognosefaktoren in uni- und multivariaten Analysen überprüft.

Ergebnisse:

366 (11.9%) Patientinnen wurden wegen eines DCIS behandelt. DFS, DDFS, beobachtetes und relatives altersadjustiertes OS (nach Kaplan Meier) nach fünf Jahren war 78.3%, 80.2%, 86.2% and 90.0% für Patientinnen mit invasivem Mammakarzinom. 450 Patientinnen (14,5%) gingen aufgrund fehlender Datumsangaben des Überlebensstatus (367 Patientinnen) oder vollständig fehlender Informationen zum Überlebensstatus (83 Patientinnen) nicht in die Analyse ein. Alter, pT Stadium, Nodalstatus, Hormonrezeptorstatus und Grading wurden als unabhängige Prognosefaktoren für OS in der multivariaten Analyse verifiziert.

Zusammenfassung:

Die Ergebnisqualität dieser Analyse scheint vergleichbar mit Ergebnissen bevölkerungsbasierter europäischer Krebsregister.