Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A58
DOI: 10.1055/s-0031-1278060

Einführung der Intraoperativen Bestrahlung (IORT) mit dem INTRABEAM-System (Zeiss) als Boostersatz bei der brusterhaltenden Therapie im Universitätsklinikum Regensburg

R Görse 1, T Giese 2, F Pohl 2, P Härtl 2, B Dobler 2, M Treutwein 2, K Putnik 2, O Ortmann 1, O Kölbl 2
  • 1Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe,, Uniklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland
  • 2Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Uniklinikum Regensburg, Regensburg, Deutschland

Fragestellung: Die IORT mit niederenergetischen Röntgenstrahlen ist eine innovative Behandlungsoption als Boostersatz nach homogener Ganzbrustbestrahlung oder Teilbrustbestrahlung. Nach einem intramammärer Schwenklappen ist die Festlegung des Zielvolumens für den perkutanen Elektronenboost fehleranfällig. Wir berichten über die Einführung der IORT mit dem INTRABEAM hinsichtlich Praktikabilität, Toxizität, Kosmetik und Patientenzufriedenheit.

Methodik: 10/07 bis 12/09 wurden 25Pat. mit IORT (20Gy/50kV, Zeiss Surgical) als vorgezogener Boost behandelt. 5-6 Wochen postoperativ erfolgte die perkutane Bestrahlung (GD45–50,4Gy, ED1,8Gy). Einschlussparameter: BH-Größe ≥ C, Tumorgröße präoperativ ≤ cT1c, invasiv duktal. Bewertungskriterien: Bestrahlungszeit, Liegezeit postoperativ und Wundheilungsstörung, Toxizität im Verlauf (Range 12-26 Monate) nach Common Toxicity Criteria und LENT-SOMA-Kriterien, Kosmetik (Punktescore von 1-4) sowie die Patientenzufriedenheit mit der Therapie (ZUF-8 Fragebogen).

Ergebnis: Die Bestrahlungsdauer lag im Mittel bei 33min, Applikatorenverteilung: 1×3cm, 2×3, 5cm, 9×4cm, 4×4,5cm, 9×5cm. Die Liegedauer lag im Median bei 6d, 1Pat. wies eine verlängerte Liegedauer von 20d auf. Es zeigten sich keine Nahtdehiszenzen, 3Pat. entwickelten ein Serom, bei allen Pat. war ventral der Bestrahlungsregion ein moderates Erythem (CTC I°) zu beobachten. Bei 4Pat. war der Sentinel-Lymphknoten befallen, eine Axilladissektion erfolgte. 1Pat. erhielt eine CHT vor der perkutanen Serie. Es zeigten sich keine Hauttoxizitäten größer Grad 2, 1Pat. entwickelte Teleangiektasien. 8Pat. zeigten eine umschriebene Fibrose. Die Kosmetik war bei allen Pat. gut oder exzellent. Die Auswertung des ZUF 8-Bogens zeigte eine hohe Therapiezufriedenheit.

Schlussfolgerung: Die IORT mit INTRABEAM zeigt sich als gut durchführbare Methode. Die Dauer der perkutanen Bestrahlungsserie verkürzt sich max. 2Wochen. Bei unserem noch kleinen Kollektiv ist keine höhergradige Akut- oder Spättoxizität zu verzeichnen.