Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A44
DOI: 10.1055/s-0031-1278046

Prospektiver Vergleich zweier Methoden zur Bestimmung Zirkulierender Tumorzellen und deren HER2 Expression: Die DETECT-Studie bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom

T Fehm 1, B Rack 2, S Riethdorf 3, W Janni 4, PA Fasching 5, EF Solomayer 6, B Aktas 7, S Kasimir-Bauer 7, K Pantel 3, V Müller 8
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Frauenklinik, Tübingen, Deutschland
  • 2Ludwig-Maximilians-Universität, Frauenklinik, München, Deutschland
  • 3Universittsklinikum Eppendorf, Institut für Tumorbiologie, Hamburg, Deutschland
  • 4Heinrich-Heine-Universität, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
  • 5Universitätsklinikum, Frauenklinik, Erlangen, Deutschland
  • 6Universitätsklinikum, Frauenklinik, Homburg/Saar, Deutschland
  • 7Universitätsklinikum, Frauenklinik, Essen, Deutschland
  • 8Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Gynäkologie, Hamburg, Deutschland

Zielsetzung:

Zirkulierende Tumorzellen (CTC) können zu 30-60% im Blut von metastasierten Mammakarzinompatientinnen detektiert werden. Derzeit gibt es zwei CTC-Verfahren, die im Rahmen klinischer Studien eingesetzt werden. Der FDA anerkannte Cell Search Assay sowie der auf RT-PCR-basierende AdnagenBreast Test. Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde die prognostischer Relevanz von CTC unter Berücksichtigung des HER2 Status metastasierten Mammakarzinompatientinnen evaluiert.

Methoden: Insgesamt wurden 253 metastasierte Mammakarzinompatientinnen mit Erstdiagnose einer Fernmetastasierung oder neu diagnostiziertem Progress. Zum CTC-Nachweis wurden der AdnaTest BreastCancer® sowie das Cellsearch® System verwendet. Die Datenerfassung erfolgte über ein anonymisiertes Web-basiertes Datenbanksystem, um eine unabhängige Beurteilung zu ermöglichen.

Ergebnisse: Mit Cellsearch zeigten 122 of 245 (50%) Patientinnen ≥5 CTC. HER2-positive CTC wurden bei 50 (41%) dieser Patientinnen gefunden. 90 von 229 (39%) Patientinnen waren CTC positiv bei Verwendung des AdnaTest BreastCancer, und die Rate der HER2 Positivität betrug 47% (42 von 90). Die Konkordanz zwischen den beiden CTC-Assays war mässig und betrug nur 64% (κ=0.283) für den CTC Nachweis bzw. 50% (κ=0.283) für den HER2-Nachweis. Der Nachweis von CTCs hatte unabhängig vom Verfahren keine Relevanz für das progressionsfreie Intervall. Jedoch wiesen CTC-positive Patientinnen mittels Cell Search Assay eine signifikant kürzeres Gesamtüberleben auf (14,6 Mo. versus 20,1 Mo, p<0.01). Der HER2 Status hatte innerhalb der CTC-positiven Patientinnen keine Bedeutung für die Prognose.

Zusammenfassung: Wir konnten unter Multicenter-Bedingungen eine prognostische Relevanz des Cellsearch Testes bestätigen sowie die Durchführbarkeit einer HER2-Testung demonstrieren. Im Rahmen der DETECT III Studie sollen nun erstmalig Patientinnen basierend auf den HER2 Status von CTC randomisiert werden.