Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A40
DOI: 10.1055/s-0031-1278042

Mammographische Veränderungen im Tumorbett nach intraoperativer Strahlentherapie – erste Ergebnisse aus randomisierten Patientengruppen (TARGIT-A)

D Engel 1, A Schnitzer 1, F Wenz 2, U Kraus-Tiefenbacher 2, S Schönberg 1, K Wasser 1
  • 1Universitätsklinikum Mannheim, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Mannheim, Deutschland
  • 2Universitätsklinikum Mannheim, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Mannheim, Deutschland

Zielsetzung:

Eine Häufung struktureller Veränderungen im Tumorbett nach intraoperativer Radiotherapie (IORT) wurde in der Literatur mehrfach anhand retrospektiver nicht-randomisierter Arbeiten beschrieben. Anhand vorliegender Studie sollen diese Ergebnisse anhand randomisierter Patientengruppen überprüft werden. Die vorgestellten Ergebnisse sind auf umschriebene Veränderungen und Verkalkungen im Tumorbett fokussiert und sollen zum besseren Verständnis postoperativer Veränderungen nach IORT beitragen.

Materialien und Methoden:

Die Auswertung umfasst insgesamt 47 Patienten mit Mammakarzinom, die im Rahmen einer prospektiv randomisierten, multizentrischen klinischen Studie (TARGIT-A) entweder eine IORT (n=27) oder eine konventionelle Bestrahlung (whole breast radiotherapy/WBRT, n=20) erhielten. Die Therapie erfolgte in einer monozentrischen Subgruppe im Zeitraum zwischen 6/2002 und 11/2006. Es wurden insgesamt 218 mammographische Follow-ups über einen medianen Untersuchungszeitraum von 3,7 Jahren (Min. 2/Max. 7) post operationem durch 2 Radiologen im Konsensusverfahren evaluiert.

Ergebnisse:

Nach IORT zeigten insgesamt 75% der Patienten umschriebene Veränderungen im Tumorbett, nach WBRT 10%. Bei 25% der Patienten nach IORT lagen vor allem in frühen Follow-ups Hämatome/Serome vor (mediane Größe 20 cm2), nach WBRT wurden solche nicht beobachtet. Vor allem in späteren Follow-ups wurde bei 60% der Patienten nach IORT der Verdacht auf eine Ölzyste geäußert (mediane Größe 8,8 cm2), bei 10% der Patienten nach WBRT (mediane Größe 5,3 cm2). Nach IORT hatten 59% der Patienten dystrophe oder ölzystenartige Verkalkungen im Tumorbett, 5% nach WBRT.

Zusammenfassung:

Die vorliegende Studie bestätigt die Aussage bisheriger Arbeiten, dass nach IORT vermehrt strukturelle Veränderungen im Tumorbett auftreten. Diese umfassen Hämatome/Serome, Fettgewebsnekrosen/Ölyzysten sowie dystrophe Verkalkungen.