Fragestellung:
Die hypofraktionierte Nachbestrahlung gilt mittlerweile als ausreichend evidenzbasiert
für ein Subkollektiv von Patientinnen mit Mammakarzinom. In einer laufenden Phase-II-Studie
des Krebszentrums Nord wird eine Kombination von Hypofraktionierung und simultanem
integrierten Boost geprüft.
Methodik:
Es handelt sich um eine Phase-II-Studie für Patientinnen mit adjuvanter Radiotherapie
und Indikation für einen Boost. Es werden 16 Fraktionen auf die gesamte Brust mit
2,5Gy Einzeldosis appliziert. Das Boostvolumen wird als zweites PTV simultan bestrahlt;
dort wird eine Dosis von 48Gy in 16 Fraktionen appliziert. Die Gesamtdosen werden
als biologisch dosisäquivalent zur Standardtherapie bei Annahme eines α/β-Wertes von
3Gy eingestuft. Die Gesamt-Behandlungszeit beträgt weniger als 3,5 Wochen. Es sollen
150 Patientinnen rekrutiert werden. Als Risikoorgane werden neben Lunge und Herz auch
die Koronararterien (RIVA) und die kontralaterale Brust konturiert; strikte Dosisgrenzen
sind einzuhalten.
Ergebnisse:
Bisher sind ausgewählte Patientinnen mit dem hypofraktionierten Regime behandelt worden.
Die akute Verträglichkeit war gut. Die dosimetrischen Kriterien konnten bei allen
Patientinnen eingehalten werden. Probleme bei der Planung der Therapie (z.B. Konturierung
des Boost-PTV) werden besprochen.
Schlussfolgerung:
Die laufende Studie eröffnet die Möglichkeit, Patientinnen mit Wunsch nach einer hypofraktionierten
Behandlung nach den Kriterien der zertifizierten Brustzentren im Rahmen einer Studie
zu behandeln.