Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A39
DOI: 10.1055/s-0031-1278041

Hypofraktionierte Strahlentherapie mit integriertem Boost beim Mammakarzinom

K Eilf 1, J Dunst 2
  • 1Praxis für Strahlentherapie, Kiel, Deutschland
  • 2Universität zu Lübeck, Klinik für Strahlentherapie, Lübeck, Deutschland

Fragestellung:

Die hypofraktionierte Nachbestrahlung gilt mittlerweile als ausreichend evidenzbasiert für ein Subkollektiv von Patientinnen mit Mammakarzinom. In einer laufenden Phase-II-Studie des Krebszentrums Nord wird eine Kombination von Hypofraktionierung und simultanem integrierten Boost geprüft.

Methodik:

Es handelt sich um eine Phase-II-Studie für Patientinnen mit adjuvanter Radiotherapie und Indikation für einen Boost. Es werden 16 Fraktionen auf die gesamte Brust mit 2,5Gy Einzeldosis appliziert. Das Boostvolumen wird als zweites PTV simultan bestrahlt; dort wird eine Dosis von 48Gy in 16 Fraktionen appliziert. Die Gesamtdosen werden als biologisch dosisäquivalent zur Standardtherapie bei Annahme eines α/β-Wertes von 3Gy eingestuft. Die Gesamt-Behandlungszeit beträgt weniger als 3,5 Wochen. Es sollen 150 Patientinnen rekrutiert werden. Als Risikoorgane werden neben Lunge und Herz auch die Koronararterien (RIVA) und die kontralaterale Brust konturiert; strikte Dosisgrenzen sind einzuhalten.

Ergebnisse:

Bisher sind ausgewählte Patientinnen mit dem hypofraktionierten Regime behandelt worden. Die akute Verträglichkeit war gut. Die dosimetrischen Kriterien konnten bei allen Patientinnen eingehalten werden. Probleme bei der Planung der Therapie (z.B. Konturierung des Boost-PTV) werden besprochen.

Schlussfolgerung:

Die laufende Studie eröffnet die Möglichkeit, Patientinnen mit Wunsch nach einer hypofraktionierten Behandlung nach den Kriterien der zertifizierten Brustzentren im Rahmen einer Studie zu behandeln.