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DOI: 10.1055/s-0031-1278035
Versorgungsqualität prämenopausaler Patientinnen mit Mammakarzinom in Deutschland
Hintergrund: Ziel der Studie ist die Ermittlung, wie junge Patientinnen mit Mammakarzinom adjuvant behandelt werden und ob die Therapie leitliniengerecht erfolgt. Es wird überprüft, inwiefern sich die Behandlung von einem im Alter normal verteilten Kollektiv unterscheidet.
Material und Methoden: In dieser retrospektiven Kohortenanalyse werden 1800 Frauen, die im Zeitraum von 10/2006 bis heute aufgrund eines Mammakarzinoms eine Mutter-Kind-Kur im Rahmen des Modellprojektes „Gemeinsam gesund werden„ durchgeführt haben, evaluiert. Das TNM-Stadium sowie die Tumorbiologie werden neben den durchgeführten Therapien, die auf ihre Leitlinienkonformität hin überprüft werden, erfasst. Es wird ebenso ausgewertet, wie hoch der Anteil der Patientinnen in Studien ist. Verglichen werden die Daten mit einem altersgemischten Kollektiv aus Schleswig-Holstein.
Ergebnisse: In der Auswertung wurden bisher 164 der 1800 Patientinnen evaluiert. Es wurde an zwei unterschiedlichen Zeitpunkten begonnen: Bezüglich der operativen Therapie zeigt sich bereits ein Unterschied zwischen den Jahren 2006/2007 und 2010. Im Jahr 2006/2007 haben von 33 Patientinnen im T1 Stadium haben 15 (45%) eine brusterhaltende Therapie erhalten, 2010 erhielten von 56 Patientinnen im T1 Stadium 41 (73%) eine BET. Weitere Datenanalysen bezüglich der Operationen an der Axilla sowie der adjuvanten Therapie stehen derzeit noch aus.
Zusammenfassung: Junge Patientinnen mit Mammakarzinom stellen als Hochrisikokollektiv an den Therapeuten besondere Anforderungen: Die Prognose ist schlechter, häufiger liegen ungünstige Tumorstadien und aggressivere Karzinome vor, auch die Art der Operation ist in dieser Altersgruppe differenzierter zu betrachten. Oftmals wird aus diesem Grunde keine leitliniengerechte Therapie durchgeführt, wobei unklar ist, ob sich die Prognose dadurch verschlechtert.