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DOI: 10.1055/s-0031-1278030
Brusterhaltende Therapie beim DCIS ohne Strahlentherapie vs. Mastektomie – prospektiver Vergleich der Ergebnisse
Zielsetzung:
Vergleich der Langzeitergebnisse von brusterhaltender Therapie (BET) ohne adjuvante Bestrahlung und Mastektomie (ME) bei Frauen mit DCIS.
Material und Methoden:
Untersuchung von 534 (von 599) Patientinnen mit DCIS, behandelt zwischen 1992 und 2003 im Mammazentrum Berlin-Buch (287 BET/247 ME). Die Therapieentscheidung erfolgte nach radiologisch-pathologischer Korrelation und standardisierter pathologischer Bestimmung von Resektionsrandabständen (RRA) und DCIS-Größe. In allen Fällen mit RRA <10mm erfolgte eine Re-Exzision. Patientinnen mit DCIS >40mm und gleichzeitig RRA <10mm wurde zur ME geraten. Patientinnen, die sich unabhängig von diesen Kriterien für eine ME entschieden wurden ausgeschlossen. Das mediane Follow-up betrug 85 Monate.
Ergebnisse:
8/287 (2.8%) Patienten der BET-Gruppe und 10/247 (4.0%) Patienten nach ME entwickelten Lokalrezidive. 2/8 (25%) bzw. 5/10 (50%) der Lokalrezidive waren invasiv. Diese Ergebnisse zeigten keinen signifikanten Unterschied zwischen den Gruppen. Weder Metastasen noch Todesfälle wurden beobachtet. Die BET- und die ME-Gruppe unterschieden sich signifikant im maximalen DCIS-Durchmesser (median 23mm vs. 64mm; p<0.001). Die Gradverteilung Grading zeigte keine signifikanten Unterschiede (BET: 52 (18%) Kerngrad 1, 115 (40%) Kerngrad 2, 120 (42%) Kerngrad 3; ME: 54 (22%) Kerngrad 1, 99 (40%) Kerngrad 2, 94 (38%) Kerngrad 3.
Zusammenfassung:
Die Ergebnisse belegen, dass DCIS-Patientinnen nach BET ohne Strahlentherapie unter der Voraussetzung von 10mm RRA ein sehr niedriges Lokalrezidivrisiko ähnlich der ME aufweisen. Sie unterstreichen die Relevanz der RRA unter der Voraussetzung einer standardisierten radiologischen und pathologischen Aufarbeitung der Op.-Präparate.