Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A20
DOI: 10.1055/s-0031-1278022

Grad, Größe und operative Methoden bei durch das digitale Mammografie-Screening entdeckten duktalen Karzinomen in situ (DCIS)

C Biesheuvel 1, S Weigel 1, T Decker 2, W Heindel 3
  • 1Universitätsklinikum Münster, Referenzzentrum für Mammografie, Münster, Deutschland
  • 2Dietrich Bonhoeffer-Klinikum, Institut für Pathologie, Neubrandenburg, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster, Deutschland

Ziel:

Etwa 10-20% aller im Mammografie-Screening entdeckten Malignome sind die duktalen Karzinome in situ (DCIS). Wir wollen aufzeigen, wie sich Grad und Größe dieser im Mammografie-Screening entdeckten DCIS auf die Operationsmethode (Brusterhaltung oder Mastektomie) auswirken.

Patienten und Methoden:

Wir haben 551 DCIS-Fälle der Erstrunde des deutschen Mammografie-Screening-Programms evaluiert, zu denen postoperative Histologien mit Grad und Größe der Läsion sowie Typ der Operation verfügbar waren. Für die statistische Analyse wurde der Chi-Quadrat-Test angewandt.

Ergebnisse:

39% der DCIS-Fälle waren dem Grad III, 41,6% dem Grad II und 19,4% dem Grad I zuzuordnen. 25,6% der Läsionen waren <10mm, 30,7% hatten eine Größe von 10-19mm, 16,9% eine Größe von 20-29mm, 8,7% eine Größe von 30-39mm und 18,1% waren ≥40mm. Brusterhaltend (BET) wurde in 81,7% aller DCIS-Fälle operiert. Die BET-Raten differierten maßgeblich zwischen Fällen mit Läsionen <40mm und ≥40mm mit 89,6% (405/451) versus 46,0% (46/100) (p<0,001). Der DCIS-Grad wiederum hatte keinen Einfluss auf die Operationsart (p=0,60).

Fazit:

Die Läsionsgröße, und weniger der DCIS-Grad, bestimmt maßgeblich die Art der Operation. Verglichen mit Datenerhebungen aus der Fachliteratur, haben wir eine geringere Läsionsrate des Grades III und eine höhere BET-Rate gefunden.