Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A15
DOI: 10.1055/s-0031-1278017

Magnetic Particle Imaging durch superparamagnetische Nanopartikel zur Sentinellymphknotendetektion beim Mammakarzinom

K Baumann 1, B Ruhland 1, K Heinrich 1, K Lüdtke-Buzug 2, T Buzug 2, K Diedrich 1, D Finas 1
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Lübeck, Deutschland
  • 2Universität zu Lübeck, Institut für Medizintechnik, Lübeck, Deutschland

Zielsetzung:

Durch Anwendung des Magnetic Partilce Imaging (MPI) bei der axillären Sentinellymphonodektomie (SNLB) kann, unter Verwendung von superparamagnetischen Eisenoxid-Nanopartikeln (SPIOs) als Tracer, die Sentineltechnik verbessert und einem größeren Patientinnenkreis zugänglich gemacht werden. Die Anreicherung von SPIOs im axillären Lymphgewebe und die in vivo Anwendung des MPI sind bislang unerforscht. Die vorgestellten Versuche generieren erstmals Ergebnisse im Mausmodel.

Material und Methoden:

Beim MPI werden SPIOs durch Anlegen magnetischer Wechselfelder im Gewebe dreidimensional darstell- und exakt lokalisierbar. Nach Injektion von Resovist® (SPIO) in die Milchdrüse der Maus wird die Ausbreitung des Tracers nach Sacrifice im mammären und axillären Gewebe qualitativ und quantitativ (Atomabsorptionsspektrometer, Histologie, Elektronenmikroskop, MRI, Micro-CT) untersucht. Spektrometrische Untersuchungen des axillären Gewebes dienen der Evaluation des MPI. Die Sicherheit des Verfahrens wird im Tumormodell der Maus am metastasierten Lymphknoten geprüft.

Ergebnisse:

Dieser Mausversuch ist Teil eines umfangreichen Versuchsprogramms zur Entwicklung eines neuen und gegenüber dem Standard der SNLB deutlich weniger aufwändigen und weniger belastenden Diagnoseverfahrens. Eine neuartige MPI-Handsonde mit einseitiger Magnetspulenanordnung wird entwickelt.

Zusammenfassung:

Die intraoperative dreidimensionale Darstellung der SNL mittels MPI Handsonde erleichtert das Auffinden der SNL im Gewebe und senkt durch zielgerichtete dreidimensionale Navigation die Morbidität. Die beim MPI eingesetzten nichtradioaktiven Tracer sind leicht zu beschaffen, wodurch die Methode einem großen Patientinnenkreis zugänglich wird.

Das Konzept der SNLB durch MPI kann prinzipiell bei allen soliden Tumoren Anwendung finden.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt dieses Projekt (BMBF Grant number 01EZ0912). Es ist zudem Teil des universitären Forschungsschwerpunktes „Bildgebung bei Krankheitsprozessen„ der Universität zu Lübeck.