Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A6
DOI: 10.1055/s-0031-1278008

Verringerten sich seit Einführung des Brustzentrenkonzepts in NRW die Unterschiede in der Patientenbewertung der Versorgungsqualität zwischen Brustzentren?

L Ansmann 1, C Kowalski 1, D Possel 1, H Pfaff 1
  • 1Institut für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) der Humanwissenschaftlichen Fakultät und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln, Deutschland

Zielsetzung:

Das Brustzentrenkonzept wurde in NRW mit dem Ziel eingeführt, die Qualität in der Versorgung von Brustkrebspatienten zu verbessern. Mittlerweile sind 52 Brustzentren nach den Anforderungskriterien der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifiziert worden. Diese Studie untersucht, ob sich seit Einführung der Brustzentren in NRW aus Patientensicht Unterschiede in der Versorgungsqualität zwischen den Brustzentren verringert haben.

Materialien und Methoden:

Die Brustzentren in NRW nehmen jährlich an Patientenbefragungen teil. Patienten mit primärem Mammakarzinom werden postalisch poststationär zu Ihrer Wahrnehmung verschiedener Bereiche der stationären Versorgung befragt. In dieser Untersuchung werden Trends in der Patientenbewertung dieser Bereiche zwischen 2006 und 2010 präsentiert. Um zu untersuchen, ob sich die Unterschiede zwischen den Brustzentren im Zeitverlauf verringert haben, werden dann mittels Mehrebenenmodellen Intraklassenkorrelationskoeffizienten (ICCs) berechnet. Der ICC gibt den Anteil der Varianz eines Bewertungskriteriums an, der auf Unterschiede zwischen den Brustzentren und nicht zwischen den Patienten zurückzuführen ist.

Ergebnisse:

Die Patientenbewertungen lassen im Zeitverlauf in den meisten Bereichen sowohl schwache Trends in den Mittelwerten als auch den ICCs erkennen. Im Einzelnen haben sich die Globalbewertung der Versorgung in den Brustzentren und verschiedene Zufriedenheitsdimensionen aus Patientensicht verbessert und Unterschiede zwischen den Brustzentren wurden größtenteils verringert. Zudem fühlten sich die Patienten von Ärzten und Pflegepersonal zunehmend besser betreut und auch hier waren geringer werdende Unterschiede zwischen den Brustzentren zu erkennen.

Zusammenfassung:

Insgesamt nahmen Patienten seit Einführung des Brustzentrenkonzepts geringere Unterschiede in der Versorgungsqualität zwischen den Brustzentren in NRW wahr. Nicht in allen, aber in den meisten Bereichen der Versorgung, waren tendenziell abnehmende Differenzen zu erkennen.