Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2011; 8 - A2
DOI: 10.1055/s-0031-1278004

Operatives Management bei sehr großen Phylloidtumoren – Fallvorstellung

A Abdallah 1
  • 1Evangelische Kliniken, Gelsenkirchen, Deutschland

Zielsetzung:

Der Phylloidtumor ist ein seltener Tumor der weiblichen Brust. Üblicherweise wird der PT brusterhaltend versorgt. Häufig treten beim Phylloidtumor unabhängig von der Tumordignität Rezidive auf. Vor allem beim malignen PT wird als einziger prädiktiver Marker für die Entstehung von Lokalrezidiven und Metastasen die vollständige Tumorentfernung mit Sicherheitsabstand angesehen. Ist der Tumor im Verhältnis zur Brust sehr groß, scheint die brusterhaltende Therapie zum Teil unmöglich. Eine Enukleation des Tumors erleichtert den Erhalt von Brustgewebe zur kosmetisch ansprechenden Rekonstruktion. Es stellt sich die Frage, ob ein Sicherheitssaum bei besonders großen, gutartigen PT nötig ist.

Patienten und Methodik: Zwei Patientinnen mit sehr großen, gutartigen Phylloidtumoren (550g und 789g) wurden in unserem Haus brusterhaltend durch Tumorenukleation versorgt. Das kosmetische Ergebnis ist gut, Rezidive traten nicht auf.

Zusammenfassung/Ergebnis:

Bei kleinen Phylloidtumoren ist das Einhalten eines breiten Sicherheitssaumes meist problemlos möglich und gut mit der Brustrekonstruktion zu vereinbaren. Doch je größer der Tumor im Verhältnis zur Brust ist, desto schwieriger wird es ausreichend Gewebe zu erhalten, wenn tumorfreie Resektionsränder als obligat angesehen werden. Eine Enukleation des Tumors erleichtert den Erhalt von Brustgewebe zur kosmetisch ansprechenden Rekonstruktion.

Trotz des Bestrebens zahlreicher Kollegen, auch den benignen Tumor weiträumig zu umschneiden um tumorfreie Ränder zu erreichen, halten wir die Enukleation bei großen gutartigen Phylloidtumoren für ausreichend. Weniger gesundes Brustgewebe geht dabei verloren. So kann auch bei riesigen PT Rezidivfreiheit und eine befriedigende Brustrekonstruktion mir ortständigem Gewebe erreicht werden.