Der Klinikarzt 2011; 40(3): 142-145
DOI: 10.1055/s-0031-1277688
Schwerpunkt

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Verbreitung und Prävention von Clostridium difficile im Krankenhaus – Neue Aufmerksamkeit für einen seit langem bekannten Erreger

Incidence and prevention of Clostridium difficile in hospital – New level of attention for a well-known pathogenMaria Martin1 , Manfred Kist2,3 , Georg Häcker2 , Volker Mersch-Sundermann1
  • 1Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
  • 2Abteilung Mikrobiologie und Hygiene, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
  • 3Konsiliarlabor für Gastrointestinale Infektionen, Abteilung Mikrobiologie und Hygiene, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. April 2011 (online)

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Die Zunahme von Clostridium difficile-assoziierten Infektionen (CDI) und die deutlich schwereren Verlaufsformen dieser Infektionen führten in den letzten 8 bis 10 Jahren zu einer neuen und erhöhten Aufmerksamkeit für einen seit langem bekannten Erreger. Eine CDI sollte vor allem bei wässrigen Durchfällen immer als Differenzialdiagnose in Betracht gezogen werden. Die mikrobiologische Diagnostik sollte ein kulturelles Verfahren zur Erhöhung der Sensitivität einschließen. Eine antibiotische Therapie ist nach wie vor ein entscheidender Risikofaktor für die Entwicklung einer CDI, wobei die zunehmende Anwendungsdichte von Fluorochinolonen im Hinblick auf die hochvirulenten Ribotypen 027 und 078 vermutlich eine besondere Stellung einnimmt. Ein rationaler und indikationsgerechter Einsatz von Antibiotika ist eine wichtige Säule, gerade auch in der Prävention von CDI. Daneben müssen im Krankenhaus entsprechende Hygienemaßnahmen ergriffen werden um die Weiterverbreitung einzudämmen. Durch seine Sporenbildung stellt hier C. difficile vor allem an die Desinfektion besondere Anforderungen. Eine aktive Surveillance ist ein weiterer Baustein um die Situation im eigenen Krankenhaus besser einschätzen zu können.

The world-wide increase in Clostridium difficile-associated infections (CDI) and the more severe course of infection being observed have recently raised the level of attention given to this problem. In particular, CDI should be included in the differential diagnosis of watery diarrhoea. Laboratory detection methods should include microbiological culture for increased sensitivity. Antibiotic therapy is still a primary risk factor for the development of CDI and it appears that the increasing use of fluoroquinolones plays a particular role with regard to the hypervirulent strains of C. difficile (ribotype 027 and 078). Rational use of antibiotics and compliance with infection control measures are essential to prevent CDI. Since C. difficile produces highly resistant spores, special attention must be devoted to disinfection and hand hygiene. Furthermore, surveillance of cases in hospital is required to implement the necessary infection control measures.

Literatur

Korrespondenz

Dr. med. Maria Martin

Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene Department of Environmental Health Sciences Fakultät für Klinische Medizin Freiburg Universitätsklinikum

Breisacher Str. 115 b

79106 Freiburg

Fax: 0761/2708253

eMail: maria.martin@uniklinik-freiburg.de