Psychother Psychosom Med Psychol 2011; 61(9/10): 447-448
DOI: 10.1055/s-0031-1276915
Mitteilungen aus dem DKPM
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wissenschaftspreise in der Psychosomatischen Medizin

Awards in Psychosomatic MedicineHans-Christian  Deter1
  • 1Charité Campus Benjamin Franklin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik, Berlin
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Publication Date:
23 September 2011 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen

In den letzten Jahren wurden viele Preise im Feld der Psychosomatik und Psychotherapie ausgeschrieben und auf dem Deutschen Kongress für Psychosomatik und für Psychotherapie (zuletzt 2011 in Essen) vergeben. Im Folgenden soll eine Übersicht über die aktuellen Wissenschaftspreise gegeben werden, die jetzt wieder teilweise auch in der PPmP zur Ausschreibung anstehen und auf unserer Homepage www.dkpm.de noch einmal genauer angesehen werden können. Alle ausgewiesenen Wissenschaftler / innen (Mediziner, Psychologen, Sozialwissenschaftler) im Bereich der Psychosomatischen Medizin, aber auch jüngere, am Anfang ihrer Karriere stehende Kollegen, Promovenden mit der ersten Doktorarbeit in Psychosomatischer Medizin oder an Psychosomatik interessierte Studierende sollen ermutigt werden, ihre Arbeiten einem ausgewiesenen Expertengremium zu präsentieren. Die Preise reichen von 200 Euro für einen Posterpreis auf unserem wissenschaftlichen Jahreskongress (der nächste findet im März 2012 in München statt) bis zu 30 000 Euro für den Christina-Barz-Preis.

1. Hans-Roemer-Preis

Benannt nach dem Tübinger Gynäkologen Hans Roemer wird seit mehr als 30 Jahren durch die Hans-Roemer-Stiftung (Stiftungsvorsitzender Christian Albus, Köln) und das Deutsche Kollegium für Psychosomatische Medizin vergeben. Als preiswürdig befunden werden jährlich herausragende Arbeiten, die wesentliche Fortschritte auf dem Gebiet der Psychosomatik zeigen konnten (2500 Euro). Viele namhafte Psychosomatiker der letzten Jahrzehnte waren bisher unter den Preisträgern / innen (Information unter www.dkpm.de).

2. Adolf-Ernst-Meyer-Preis

Benannt nach dem ehemaligen Vorsitzenden des DKPM, der in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts einer der herausragenden Psychotherapieforscher war, wird für bedeutsame Psychotherapieforschung im Bereich der Psychosomatik vergeben (1000 Euro). Der Vorstand des DKPM hat in Absprache mit der Ehefrau des Namensgebers diesen Preis erstmalig in diesem Jahr für junge Wissenschaftler ausgeschrieben, die auf diese Weise durch überzeugende Projekte besonders bestätigt werden sollen (Information unter www.dkpm.de).

3. Promotionspreis

Für Nachwuchswissenschaftler / innen wurde dieser Preis von der Stiftung für Psychosomatik und Sozialmedizin Ascona (Stiftungsvorsitzender Alex Ammann) und vom Deutschen Kollegium für Psychosomatische Medizin für herausragende Promotionsarbeiten in der Psychosomatischen Medizin vergeben. Der Preis ist mit 1000 Euro dotiert (Information: www.dkpm.de, Dr. med. Dr. phil. Alex Ammann, Graffenriedstraße 1, CH-3074 Muri b. Bern, ammann@hin.ch).

4. Posterpreise

Wissenschaftler können sich auf unseren Jahreskongressen um einen Preis für die besten Poster bewerben, die von der Hans-Roemer-Stiftung und dem jeweiligen Kongressausrichter vergeben werden (200, 300, 400 Euro). Im letzten Jahr wurden zusätzlich auch noch Poster von Studierenden prämiert.

5. Reisestipendien für Studierende

Für Studierende der Medizin, Psychologie und anderer verwandter Fächer werden vom DKPM, DGPM, der DGPPR und der MediClin AG jährlich für den Deutschen Kongress für Psychosomatik und für Psychotherapie 35 Reisestipendien vergeben, die die Kosten für die Fahrt und den Eintritt auf dem Kongress decken (Info: www.dkpm.de oder barbara.stein@klinikum-nuernberg.de).

6. Carus Lecture

Die Carl Gustav Carus Stiftung für psychosomatische Forschung hat es sich zum Ziel gesetzt, die integrierte psychosomatische Medizin in Lehre und Forschung zu fördern. Ausgewählten Wissenschaftlern wird einmal im Jahr die Gelegenheit geboten, in einem grundlegenden Vortrag auf dem Deutschen Kongress für Psychosomatik und für Psychotherapie wichtige Aspekte der Arzt-Patienten-Beziehung und der ärztlichen Gesprächsführung zu beleuchten. Daneben wird jungen Kollegen / innen die Chance geboten, an 2-jährigen wissenschaftlichen Nachwuchsförderprogrammen teilzunehmen, die von der Carus Stiftung (Stiftungsbeirat: Karl Köhle, Wolf Langewitz) und dem DKPM nach Initiative und unter Federführung von B. Loewe (Hamburg), W. Herzog (Heidelberg), P. Henningsen (München) und S. Zipfel (Tübingen) seit 3 Jahren mit großem Erfolg durchgeführt werden (http://www.carus-stiftung.org, Bächtoldstraße 2, CH-8044 Zürich, E-mail: claudia.kiessling@unibas.ch).

7. Heigl-Preis

Die Heigl-Stiftung vergibt alljährlich den Heigl-Preis für empirische oder konzeptuelle Arbeiten aus dem Bereich der Psychotherapieforschung mit und ohne Bezug zur Psychosomatik. Dieser Preis ist mit 10000 Euro dotiert (Information: E-Mail: info@unifreunde-duesseldorf.de, Stiftungsbeirat Wolfgang Tress).

8. Psychotherapie in der Medizin

Alljährlicher Forschungspreis Psychotherapie in der Medizin der Gerhardt-Nissen Stiftung von 2500 Euro zur Auszeichnung von wissenschaftlichen Arbeiten, die neue Erkenntnisse für die Psychosomatik und Psychotherapie in der Medizin erbracht haben (Prof. Dr. Gerhardt Nissen, Anne-Frank-Straße 9, 97082 Würzburg).

9. Günther-Jantschek-Preis

In diesem Jahr neu ist die Ausschreibung des „Günther-Jantschek Preises” für internistische Psychosomatik, der als Gemeinschaftsprojekt des DKPM mit der Universität Oslo für junge Wissenschaftler aus Deutschland, Skandinavien und den anderen Baltic-Sea-Ländern ausgeschrieben wird (3000 Euro; Information: www.dkpm.de).

10. Drs. Graute & Graute-Oppermann-Förderpreis

Jedes dritte Jahr wird auch der Drs. Graute & Graute-Oppermann-Förderpreis für interdisziplinäre Forschung in der Psychosomatik ausgeschrieben, der mit 10 000 Euro ein erhebliches Fördervolumen hat (im Stiftungsbeirat für die Psychosomatik zuständig: Wolfgang Senf; Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Postfach 16 44 60, 45224 Essen, doris.zirkler@stifterverband.de).

11. Hilde-Bruch-Forschungspreis

Die Deutsche Gesellschaft für Essstörungen DGESS e. V. vergibt zum zweiten Mal einen Preis (dotiert mit 5000 Euro) zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses (unter 37 Jahren) für Forschungsarbeiten zum Thema anorektische bzw. bulimische Essstörungen (Information: MFichter@schoen-kliniken.de).

12. Christina Barz-Forschungspreis

Dieser Preis der Christina Barz-Stiftung hat auf vielfältige Weise das Feld der Essstörungen (Früherkennung und Verlauf bulimisch-anorektischer Verhaltensweisen) wissenschaftlich durch Vergabe des eigentlichen Preises (30 000 Euro), durch Projektförderungen und Stipendien bereichert (Stiftungsbeirat u. a. Markus Gastpar; Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Postfach 16 44 60, 45224 Essen, doris.zirkler@stifterverband.de).

13. Hamburger-Preis Persönlichkeitsstörungen

Die Gesellschaft zur Erforschung und Therapie von Persönlichkeitsstörungen (GePs) e. V. und die Asklepios Kliniken Hamburg GmbH schreiben jährlich Preise für klinische Forschung im Bereich der Persönlichkeitsstörungen von 10 000 Euro aus.

Die Fellowship, ebenfalls getragen durch die GePs ist mit 5000 Euro dotiert und richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler. Der Preis ist zweckgebunden für den Besuch einer internationalen im Bereich der Persönlichkeitsstörungen bedeutenden wissenschaftlichen oder klinischen Einrichtung (Präsident der GePs und Kontakt: b.dulz@asklepios.com).

14. DGPPN-Psychotherapiepreis

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) verleiht für klinische oder experimentelle Psychotherapieforschung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit den mit 5000 Euro dotierten Preis (www.dgppn.de).

15. DGPPN-Preis für Pflege in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Die DGPPN verleiht in Verbindung mit der Stiftung für Seelische Gesundheit seit 2010 den mit insgesamt 5000 Euro dotierten Preis für Pflege- und Gesundheitsfachberufe in Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (www.dgppn.de).

Wichtig erscheint es, das Feld der Forschungspreise und des Sponsorings aktiver als bisher zu verfolgen und wo möglich mitzugestalten, mögliche Stifter für die Psychosomatik und bestimmte Forschungsprojekte zu interessieren und hierdurch den Boden zu bereiten, durch Preise oder gezielte Projektförderung, die Chancen einer Realisierung oder längerfristigen Unterstützung interessanter und wichtiger Projekte zu geben.

Der Vorstand des DKPM ist sehr daran interessiert, hier unterstützend tätig zu werden. Er hat mit den bisherigen Stiftern einen Rahmen für eine enge und förderliche Zusammenarbeit geschaffen. Es gibt Möglichkeiten, Informationen und Interessenschwerpunkte auszutauschen. Mögliche Spender für psychosomatische Projekte und Preise sind eingeladen, hier aktiv teilzunehmen und das Gespräch mit uns zu suchen.

Prof. Dr. med. Hans-Christian Deter

Charité Campus Benjamin Franklin, Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik

Hindenburgdamm 30

12200 Berlin

Email: deter@charite.de


Geschäftsführung DKPM:

Email: Barbara.Stein@klinikum-nuernberg.de

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