Aktuelle Ernährungsmedizin 2011; 36 - P3_6
DOI: 10.1055/s-0031-1276775

Ernährung bei Kinderwunsch: Möglicher Einfluss von Makronährstoffen und ausgewählten Mikronährstoffen auf die Fertilität

M Schaffer 1
  • 1FH JOANNEUM Bad Gleichenberg

Einführung: Ungefähr jedes sechste österreichische Paar bleibt auf Grund einer Infertilität ungewollt kinderlos. Studien und Erfahrungswerte zeigen, dass der Lebensstil einen großen Einfluss auf die Fertilität von Frauen und Männern hat. In dieser Arbeit wird die Fragestellung behandelt, welche Rolle die Ernährung bei der Fertilität spielt. Es wird hinterfragt, ob die Möglichkeit besteht, durch modifizierte Ernährung und Lebensstiländerung – Hauptaugenmerk liegt hier auf dem Einfluss von Übergewicht – die Erfüllung des Kinderwunsches zu unterstützen.

Methoden: Durch eine Literaturrecherche in der Datenbank PubMed, verschiedenen Bibliothekskatalogen, diversen fachspezifischen Journals und Fachbüchern werden Studien, vorrangig aus den Jahren 2000–2010, sowie bestehende Erkenntnisse aus der Ernährungsmedizin und Ernährungstherapie herangezogen, um die Frage nach dem Einfluss der Ernährung auf die Fertilität von Frauen und Männern zu beantworten.

Ergebnisse: Die bereits vorliegenden Daten weisen darauf hin, dass Makronährstoffe und die Mikronährstoffe Folsäure, Vitamin B12, Vitamin B6, Vitamin A, Eisen, Zink und Selen sowie Antioxidantien eine wichtige Rolle in der Reproduktion einnehmen und somit die Fertilität positiv beeinflussen können. Zum Einfluss des Übergewichts auf die Fertilität zeigen signifikante Studien, dass ein BMI über 25 mit einem erhöhten Risiko für eine Infertilität einhergeht.

Schlussfolgerung: Derzeit sind nur wenige Untersuchungen verfügbar, die eine eindeutige Beantwortung der Fragestellung ermöglichen. Fakt ist, dass eine ausgewogene, vollwertige Ernährung für die ausreichende Versorgung des Organismus mit allen Nährstoffen sorgt, die benötigt werden, um einerseits den Eintritt einer Schwangerschaft zu begünstigen bzw. diese zu erhalten, da sie Fertilität, Embryogenese und Entwicklung der Plazenta unterstützen können, und andererseits, um die normale Entwicklung des Kindes zu gewährleisten.