physiopraxis 2011; 9(3): 16
DOI: 10.1055/s-0031-1275428
physiowissenschaft

Ischiokrurale Tendopathie – Stoßwelle effektiver als Physio

Further Information

Publication History

Publication Date:
18 March 2011 (online)

 

Eine Stoßwellenbehandlung ist bei einer chronischen Tendopathie der ischiokruralen Muskulatur effektiver als Medikamente, Physiotherapie oder ein Übungsprogramm.

Zu diesem Resultat kamen Angelo Cacchio und sein Team von der Abteilung für Physikalische Medizin und Rehabilitation der Universität La Sapienza in Rom, Italien. In ihre Studie schlossen sie 40 Leistungssportler ein, die eine klinisch und radiologisch nachgewiesene chronische Tendopathie der ischiokruralen Muskulatur hatten. Die Forscher teilten die Athleten per Zufall in zwei Gruppen ein: Die Interventionsgruppe erhielt vier Wochen lang einmal wöchentlich eine Stoßwellentherapie am Sehnenansatz. Die Kontrollgruppe nahm in der ersten Woche nichtsteroidale Antiphlogistika und ruhte sich aus. Danach begann sie mit physiotherapeutischen Behandlungen wie Ultraschall und Querfriktionen. In den darauffolgenden drei Wochen absolvierten die Probanden der Vergleichsgruppe dreimal wöchentlich Dehn- und Kräftigungsübungen.

Drei Monate nach der Behandlung waren die Schmerzen bei 85 % der Stoßwellengruppe um mindestens die Hälfte reduziert. In der Kontrollgruppe war das nur bei 10 % der Fall. 80 % der Sportler in der Stoßwellengruppe kehrten zu ihrem Leistungslevel vor der Sehnenreizung zurück, aus der anderen Gruppe erreichte dies keiner.

Die Stoßwellentherapie scheint eine effektive und sichere Methode zu sein, um Ansatzreizungen der ischiokruralen Muskulatur zu behandeln. Aufgrund der relativ geringen Probandenzahl erachten jedoch die Forscher weitere Studien als notwendig, um diese Aussage zu untermauern.

hebe

Am J Sports Med 2011; 39:146-53

    >