Pneumologie 2011; 65 - A8
DOI: 10.1055/s-0031-1274943

Pathophysiologische Zusammenhänge zwischen klinischem Bild und Lungenfunktion nach experimenteller Infektion von Schweinen mit PRRSV (porcine reproductive and respiratory syndrome virus)

J Wagner 1, A Kneucker 1, P Reinhold 1
  • 1Institut für molekulare Pathogenese im Friedrich-Loeffler-Institut, Jena

Einleitung: PRRSV ist ein bedeutender Erreger von Atemwegserkrankungen bei Schweinen und verursacht interstitielle Pneumonien. Im Rahmen dieser Studie wurde der Einfluss von PRRSV auf die Lungenfunktion evaluiert und in Bezug zur klinischen Symptomatik gesetzt. Methode: Nach Inokulation von zwei PRRSV-Isolaten (VR2332, 205817; je n=8) bzw. physiologischer Kochsalzlösung (n=16) wurden sowohl klinische als auch lungenfunktionsdiagnostische Parameter an drei Messplätzen (MasterScreen IOS, MasterScreen Capno, MasterScreen Diffusion, JAEGER) erfasst. Ergebnisse: Neun Tage post inoculationem von PRRSV wurden die stärksten Veränderungen in klinischer Symptomatik und Lungenfunktion beobachtet. Dabei bestanden signifikante Korrelationen zwischen dem klinischen Score und folgenden lungenfunktionsdiagnostischen Parametern: Atemzugvolumen, Atemminutenvolumen, CO-Transferfaktor, abgeatmetes CO2-volumen, endtidale CO2-Konzentration, respiratorische Resistance [Rrs] und respiratorische Reactance [Xrs]. Die Korrelationen der atmungsmechanischen Kenngrößen (Rrs, Xrs) zum klinischem Bild waren während der Exspiration stärker als während der Inspiration. Zwischen funktioneller Residualkapazität und klinischem Score wurden keine signifikanten Korrelationen ermittelt. Fazit: Das klinische Bild der PRRSV-Infektion korrelierte mit Veränderungen der Atmungsmechanik und Einschränkungen des Gastransfers sowie den aus beiden resultierenden kompensatorischen Alterationen des Atmungsmusters.