Pneumologie 2011; 65 - A6
DOI: 10.1055/s-0031-1274941

Impuls-Oszillometrie und Bodyplethysmografie – methodische Besonderheiten und klinische Interpretation der unspezifischen brochialen Provokation

HJ Smith 1, J Schulze 2, S Zielen 2
  • 1CareFusion, Würzburg
  • 2Goethe-Universität, Frankfurt

Einleitung: In der Regel werden unspezifische Provokationsuntersuchungen durch Anwendung der Spirometrie evaluiert. Nachteilig ist dabei das erforderliche Maximalmanöver. Nachfolgend werden akzeptierte Kriterien zusammengestellt, nach denen die Erfassung der bronchialen Reaktion durch Ruheatmungsanalysen wie die Oszillometrie und die Bodyplethysmografie als signifikant eingestuft werden kann. In diesem Zusammenhang werden die erforderlichen Rahmenbedingungen und Interpretationskonzepte diskutiert. Methode: Lungenfunktionsparameter, die zur Dokumentation des Provokationsverlaufes herangezogen werden, nennt man Beobachtungsparameter. Die Beurteilung der bronchialen Reagibilität erfolgt anschließend mithilfe eines für den jeweiligen Beobachtungsparameter definierten PD/PC-Bestimmungswertes. Der Grad der Hyperreagibilität bestimmt sich aus der applizierten Dosis (PD)/Konzentration (PC). Wird der Bestimmungswert der Beobachtungsparameter bei geringen Dosen/Konzentrationen erreicht, liegt ein hoher Grad an bronchialer Reagibilität oder eine Hyperreagibilität vor. Dagegen zeugen hohe Dosen/Konzentrationen der applizierten Substanz von geringer bzw. normaler Reagibilität.

Ergebnisse: Die nachfolgende Tabelle fasst die PD/PC-Bestimmungsparameter und -werte für die verschiedenen Lungenfunktionstests zusammen:

Parameter

Basis

PD/PC

Bemerkung

Atemwegswiderstand R5

<150% Soll

+35%

IOS

Resonanzfrequenz Fres

+30%

IOS

Spezif. Widerstand sRaw

<200% Soll

+100% & >2 kPa.s

Body

Spezif. Conductance sGaw

-40% & <0,5s.kPa-1

Body

Einsekundenkapazität FEV1

>70% Soll

-20%

Spirometrie

Fazit: Die Schweregradfestlegung auf der Basis der PD/PC-Ergebniswerte kann nicht generalisiert werden, da sie durch die Besonderheiten der Provokationshardware und des Provokationsablaufes, wie beispielsweise die Konstruktion des Verneblers, die Verneblerleistung, die Provokationssubstanz, das Zeitregime, die Untersuchungsmethoden oder die Atmungsmanöver, beeinflusst wird. Ein spezifischer Abgleich der Interpretationsgrenzen und strenge Standardisierung der Provokationseinrichtung sowie des gesamten Provokationsablaufes sind deshalb unbedingte Voraussetzungen, um vergleichbare und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen.