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DOI: 10.1055/s-0031-1274938
Atemwegswiderstand und Intrathorakales Gasvolumen bei inhalativer Histaminprovokation im Kindesalter
Einleitung: Während des Körperwachstums nimmt der Atemwegswiderstand (Raw) mit der Zunahme des intrathorakalen Gasvolumens (ITGV) ab. Bei Asthmatikern kann der Anstieg von Raw bei Auftreten einer Atemwegsobstruktion durch eine begleitende Lungenblähung modifiziert werden. Methodik: Bei 35 Kindern (mittleres Alter 8,9 Jahre) mit Asthma bronchiale wurden im Bodyplethysmographen die Veränderungen von Raw und ITGV bei Histaminprovokation (Provokationsziel: Zunahme des spez. Raw um 80–100%) und nach Bronchospasmolyse (mit Salbutamol) untersucht. Ergebnisse: Die Ausgangsmessung (nach Absetzen der inhalativen Medikation) zeigte erhöhte Werte für Raw und für ITGV, bei großer Variabilität zwischen den Probanden. Histaminprovokation führte bei 18 Patienten zur vergleichbaren Zunahme von Raw und ITGV (Normaltyp). 12 Patienten reagierten primär über eine Zunahme des Atemwegwiderstandes (obstruktiver Typ), bei 5 Patienten sahen wir primär eine Zunahme der Lungenblähung (hyperinflatorischer Typ). Unter Provokation und nach Bronchospasmolyse zeigte sich in der Gesamtgruppe der Patienten die erwartete inverse Beziehung zwischen Raw und ITGV. Fazit: Bei Kindern mit Asthma bronchiale könnte die beobachtete Variabilität des Reaktionsmusters bei unspezifischer Provokation ein Hinweis auf unterschiedliche pathophysiologische Reaktionsmuster und möglicherweise auf unterschiedliche Risikoprofile auch bei interkurrenten Atemwegsobstruktionen sein. Wir empfehlen bei Kindern mit Asthma bronchiale eine regelmäßige Messung von Raw und ITGV.