Qualitätssicherung und Fallsteuerung durch Gesamtplankonferenzen (GPK)

Seit Ende 2007 werden in der Stadt Bremerhaven bei psychisch kranken, suchtkranken und geistig mehrfach behinderten Menschen, bei denen Leistungen der Eingliederungshilfe nach §§53, 54 SGB XII beantragt werden, ergänzend zur Begutachtung ämterübergreifende Gesamtplankonferenzen durchgeführt. Das Poster zeigt Aufgaben, Wirkungen und Organisation der monatlichen Gesamtplankonferenzen. Mit der Durchführung gemeinsamer Gesamtplankonferenzen wird ein transparentes, effizientes und kooperatives Verfahren realisiert, das auf den individuellen Hilfebedarf, den persönlichen Zielen sowie den Wünschen des Klienten ausgerichtet ist und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der Leistungsgewährung berücksichtigt. Es ermöglicht die direkte Verständigung zwischen den Gutachtern des Gesundheitsamtes und den Sachbearbeitern des Sozialamtes und trägt zu einer Annäherung von Fach- und Ressourcenverantwortung bei. Die GPK erstellt keine Hilfeplanung! In der GPK werden die Begutachtungsergebnisse gemeinsam auf Plausibilität geprüft. Es werden nur spezifische Fallkonstellationen beraten. Dazu gehören Neuaufnahmen, Fortschreibungen mit Klärungsbedarf, Wechsel der Betreuungsform (ambulant, stationär) oder der Hilfebedarfsgruppe, Anträge auf Persönliches Budget und Teilnahme an Modellprojekten. Die Ergebnisse der bisherigen Durchführung zeigen, dass die GPK ein nützliches Instrument zur Präzisierung der Einzelfallsteuerung darstellt (z.B. durch Konkretisierung von Ziel- und Maßnahmeplanung, Zurückstellung wegen weiterem Klärungsbedarf), darüber hinaus aber auch für die Integration von Einzelfallebene und Systemebene geeignet ist (z.B. durch Rückmeldung an Sachbearbeiter u. Sozialarbeiter über Leistungs- und Kostenentwicklungen, über neue Angebote oder neue Verfahren).